Jenson Button stand nach dem Qualifying in Abu Dhabi vor einem Rätsel. Im dritten Freien Training und auch am Freitag hatte alles vielversprechend ausgesehen - und dann war der Grip auf einmal weg. "Wir hatten damit zu kämpfen, die Reifen bei den kühleren Temperaturen ans Arbeiten zu bringen. Ich musste viel Heckflügel wegnehmen, um die Balance zu verbessern, aber das hat nicht gereicht", berichtete er. "Beim Frontflügel sind wir auch ans Maximum gegangen."

Button konnte in puncto Setup schlicht nichts mehr tun, denn er fuhr bereits mit extrem wenig Abtrieb am Heck, was sich an den hohen Geschwindigkeiten auf den Geraden ablesen lässt. Das Auto habe sich nicht mehr so angefühlt wie in den Sessions zuvor. "Es ist frustrierend. Heute Morgen im dritten Training war ich Sechster. Das Auto fühlte sich gut an", rätselte er. Mehr als Platz 13 war unter diesen Umständen nicht drin.

Teamkollege Sergio Perez, der auf Rang neun fuhr, hatte laut Button nicht dieselben Probleme, was er darin begründet sieht, dass die Autos an diesem Wochenende besonders unterschiedlich abgestimmt sind. Dafür hatte der Mexikaner mit anderen Widrigkeiten zu kämpfen, die eine bessere Startposition verhinderten. "Es war keine perfekte Runde, denn ich habe die gelben Flaggen erwischt und wegen Lewis [Hamilton] in Q3 etwas Zeit verloren. Wenn wir noch ein paar Hundertstel gefunden hätten, dann wären wir auf Platz sieben oder sechs gelandet. Es ist etwas enttäuschend, denn ein paar Hundertstel kann man immer finden", erklärte Perez, der jedoch einräumte, dass Nico Hülkenberg im Sauber sehr stark unterwegs war, und nur Platz sieben damit realistisch gesehen erreichbar war. "Platz sieben war aber auf jeden Fall möglich."

Das Wichtigste sei für ihn ohnehin gewesen, nach dem enttäuschenden dritten Freien Training cool zu bleiben. "Wir haben die richtigen Schritte Richtung Rennen unternommen, vor allem, da wir wussten, wie sehr sich die Strecke vom Nachmittag zum Abend verändert - wir haben gut reagiert", meinte er. "Zudem habe ich gestern großartiges Potential gezeigt und bin daher für das Rennen morgen zuversichtlich." Vor allem auf den Medium-Reifen, auf denen der Großteil des Rennens bestritten wird, habe er sich wohl gefühlt. Perez hofft auf eine vordere Platzierung in den Punkten, wie sie ihm zuletzt in Indien mit Platz fünf gelang.