Sebastian Vettel

Der frischgebackene Weltmeister ließ auch in Abu Dhabi die Muskeln spielen und erzielte die Tagesbestzeit. Sollte Vettel auch im Wüstenstaat den Sieg davontragen, wäre es sein siebter in Serie, womit er Michael Schumachers Rekord aus der Saison 2004 einstellen würde. "Die Pace war heute ordentlich und die Balance gut", sagte der Heppenheimer, der zwei unterschiedliche Heckflügel-Varianten fuhr, die sich schlussendlich aber kaum voneinander unterschieden.

Gewohnt bescheiden wollte Vettel aber noch nicht an einen möglichen Sieg denken, sondern richtete den Fokus lieber auf die versammelte Gegnerschaft. "Lotus ist außerordentlich schnell", stellte er anerkennend fest. "Sie können zu einem späteren Zeitpunkt während der Stints eine starke Pace gehen. Darauf müssen wir ein Auge haben." Mercedes hat der Heppenheimer hingegen vor allem im Qualifying auf der Rechnung, während er sich zu keiner Einschätzung der schwächelnden Ferraris hinreißen ließ.

Nico Rosberg

Rosberg rechnet sich gegen Red Bull keine Chancen aus, Foto: Sutton
Rosberg rechnet sich gegen Red Bull keine Chancen aus, Foto: Sutton

Nico Rosberg wies im zweiten Training rund vier Zehntelsekunden Rückstand auf Vettel auf. Der Mercedes-Pilot verschwendete allerdings keinen Gedanken an einen möglichen dritten Saisonsieg, möchte aber wie vor einer Woche in Indien auf das Podium fahren. "Wie immer lautet das Ziel, 'best of the rest' hinter Red Bull zu sein, denn sie sind unantastbar. Es sieht momentan gut aus", erklärte der Wahl-Monegasse.

Rosberg hatte mit den weichen Reifen zu kämpfen und fand erst einen besseren Rhythmus, als er auf die Medium-Pneus wechselte. "Es sollte aus strategischer Sicht ein spannendes Rennen werden, da die Reifen an der Grenze zwischen einem und zwei Stopps zu sein scheinen", richtete er den Blick auf das 17. Saisonrennen.

Nico Hülkenberg

Hülkenberg ist wieder auf den Beinen, Foto: Sutton
Hülkenberg ist wieder auf den Beinen, Foto: Sutton

Am Donnerstag hatte Nico Hülkenberg aus gesundheitlichen Gründen noch sämtliche Termine absagen müssen, doch am Freitag nahm er im Cockpit Platz und brannte prompt die neuntbeste Zeit in den Asphalt. "Der Longrun sah, was Reifenabbau und so weiter angeht, recht vielversprechend aus", meinte der wiedergenese Sauber-Pilot. "Das heißt aber nicht, dass es die nächsten zwei Tage von alleine so läuft. Da muss man auch wieder das Puzzle zusammenbringen."

Im Fahrerlager kursiert derzeit das Gerücht, Pastor Maldonado könnte mit vielen Sponsormillionen im Gepäck Hülkenberg doch noch das bereits sicher geglaubte Lotus-Cockpit wegschnappen. Dieser lässt sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen. "Es gibt Spekulationen, aber darum mache ich mir jetzt keine allzu großen Sorgen", meinte er. "Als Fahrer muss man das vollkommen ausblenden, wenn man auf die Strecke geht. Wenn wir hier sind, liegt das Augenmerk auf der Leistung. Wenn wir nach Hause fahren, arbeiten wir an der Zukunft."

Adrian Sutil

Force India hatte am Freitag mit den Bremsen zu kämpfen. Bei Adrian Sutils Teamkollegen Paul di Resta kam es sogar zu einem Defekt, weshalb an beiden Boliden die Bremsscheiben getauscht wurden. "Das Material war nicht mehr auf dem neuesten Stand - das wussten wir. Bei Paul ist eine Bremsscheibe komplett kaputt gegangen. Daraufhin haben wir diese auch an meinem Auto gewechselt, was natürlich sehr viel Zeit gekostet hat", so der Gräfelfinger bei Motorsport-Magazin.com.

Aus Kostengründen musste das Team auf altes Material zurückgreifen, erklärte Sutil, der am ersten Freien Training gar nicht teilnehmen konnte, da Testpilot James Calado in seinem Cockpit saß, was ihn so richtig auf die Palme brachte. "Heute Morgen kam ich auch nicht zum Fahren - das ist echt nicht professionell", klagte er. "Aber die Situation ist bei allen kleinen Teams nicht einfach, da hat man mit solchen Problemen zu kämpfen."