Nach dem vierten Titelgewinn seines Schützlings Sebastian Vettel und dem vierten Erfolg von seines Rennstalls in der Konstrukteurs-WM geht Red Bulls Boss Dietrich Mateschitz mit Fernando Alonso hart ins Gericht. "Alonso ist im Psycho-Krieg der Schlimmste", sagt er im Interview mit der österreichischen "Kronen Zeitung".

"So hat Muhammad Ali geboxt. Seine medialen Sager sind ganz bewusst gesetzt. Wie: Er kämpft nicht gegen Vettel, sondern gegen Newey, und er wirft seine Kappe ins Publikum – Vettel setzt sie halt wieder auf", analysiert Mateschitz die provokanten Aussagen des spanischen Ferrari-Piloten. Alonso sei mit seinen Sticheleien auch mitverantwortlich für die Pfiffe gegen Vettel. Auch wenn Mateschitz einschränkt: "Monza war nicht typisch für die Formel 1, das ist Italien und Ferrari. In Singapur waren es zehn Claqueure, 100 Gründe, Missverständnisse wie die Greenpeace- Aktion bei der Siegerehrung in Belgien." Die Pfiffe zeigen aber auch, wie sehr die Gegner mittlerweile Red Bull beneiden würden. "Den Neid musst du dir erst verdienen", so Mateschitz.

Vettel traut der Red-Bull-Boss in den kommenden Jahren noch viel mehr zu. "Er wird bis ans Ende so weiterfahren wie bisher – der kann gar nicht anders. Wenn Vettel im richtigen Auto sitzt, wird er noch viele Jahre um den Titel mitfahren ", sagt der Gründer des Energydrink-Herstellers. Einen Vergleich mit Schumacher schlägt Mateschitz aber aus. "Schumacher ist Schumacher, Vettel ist Vettel. Und er wird noch besser, wenn er mehr Erfahrung draufpackt, Vergiss nicht: Er ist ja erst 26. Bestechend seine unglaubliche Konstanz. Und wie er immer das Maximum abrufen kann."

Die Arbeit werde mit mehr Titel keinesfalls leichter. "Formel- 1-Teams sind nicht aus dem Holz geschnitzt, dass sie Ratlosigkeit oder Verzweiflung spüren. Sondern nur: noch mehr arbeiten, sich noch mehr anstrengen. Das Feld ist heuer schon näher zusammengerückt. Bei Mercedes trägt die Arbeit Früchte, Ferrari wird wieder besser, aber der Sebastian ist noch immer ein, zwei Zehntel voraus", sagt Mateschitz.