Die Unterschrift unter dem Toro-Rosso-Vertrag ist kaum getrocknet, schon kochen die Töpfe der Gerüchteküche über. Daniil Kvyat kann sich kaum freuen, denn er muss sich gegen Spekulationen verteidigen, er hätte das Cockpit bei Toro Rosso nur dank finanzkräftiger Sponsoren aus Russland und des anstehenden Russland GP 2014 bekommen.

Der Red-Bull-Junior-Pilot will von Politik aber nichts wissen und zeigt auf seine Rennergebnisse. "Um in die Formel 1 zu kommen - besonders mit Toro Rosso - sind Performance und Ergebnisse alles was zählt", erklärte der Russe Championat. Gleichzeitig machte der GP3-Pilot keinen Hehl daraus, dass seine Tür für Sponsoren weit geöffnet ist und zeigte sich optimistisch, dass die ein oder andere Ankündigung anstehen könnte - allerdings nicht in nächster Zeit.

Schlüsselpersonen überzeugt

Laut Toro Rosso gaben Kvyats gute Leistungen bei den Young Driver Tests den Ausschlag für seine Verpflichtung. Der Russe selbst ist überzeugt, dass seine zwei Siege in der GP3 ebenfalls ihren Anteil hatten. Er kämpft beim Saisonfinale in Abu Dhabi noch um die Meisterschaft - er hat lediglich sieben Punkte Rückstand auf den Führenden Facu Regalia. Zudem siegte Kvyat in Zandvoort in der Formel-3-EM und holte weitere fünf Podestplätze. "Alle Schlüsselpersonen bei Red Bull haben gesehen, dass ich in der Lage war, in zwei verschiedenen Rennserien Siege einzufahren", untermauerte der 19-Jährige auf der russischen Internetseite F1news. "Ich denke, das hat zu dieser Entscheidung geführt."

Umso mehr hätten seine Leistungen beeindruckt, da unmittelbare Konkurrenten wie der ehemalige Favorit Antonio Felix da Costa über die Saison zu kämpfen hatten. Der Portugiese startete mit einem Sieg stark in die Saison der Formel Renault 3.5, erlebte aber einen kleinen Einbruch zur Saisonmitte und musste sich mit dem dritten Meisterschaftsrang zufriedengeben. "In diesem Jahr musste er um die Meisterschaft kämpfen", zeigte sich Kvyat wenig beeindruckt von seinem Red-Bull-Kollegen. "Bei mir war es umgekehrt. Zu Beginn war es nicht einfach, aber ich lernte damit gut umzugehen und denke, das haben die richtigen Leute geschätzt."

Lernen muss der Russe nun auch in seinem ersten Jahr in der Formel 1. Dass er mit seinen 19 Jahren zu jung oder zu unerfahren ist, bestreitet der Russe vehement. "Ich habe ungefähr 160 Rennen in Junior-Kategorien gefahren und hatte viele Podestplätze und Siege", war Kvyat von sich selbst überzeugt und zog den Vergleich zu einem heutigen Weltmeister. "Kimi Räikkönen fuhr ca. 32 Rennen und kam dann in die Formel 1, daher sehe ich keinerlei Probleme. Auch Vettel hat ungefähr zur gleichen Zeit debütiert."