Mark Webber durfte nach dem Qualifying zum Korea Grand Prix zwar mit auf das Foto neben Pole-Setter Sebastian Vettel und Lewis Hamilton, doch am Sonntag muss er sich einige Startplätze weiter hinten einsortieren. Nach Platz drei im Qualifying wird der Australier um zehn Plätze zurückversetzt, nachdem er wegen der berüchtigten Taxi-Gate-Affäre in Singapur seine dritte Verwarnung und somit eine Grid-Strafe kassiert hatte. Von P13 muss sich Webber also in Yeongam durchs dichte Mittelfeld nach vorn kämpfen.

Mit dem Wissen um die Strafe ging Red Bull bei seinem Auto Kompromisse ein, um im Rennen stärker aufgestellt zu sein. "Wir mussten das Rennen im Auge behalten, mit den Gängen und so weiter", erklärte Webber das Setup seines RB9-Boliden. "Wir versuchten, das Wochenende hier ausbalancierter zu betrachten, weil ja klar war, dass wir die Position nach dem Qualifying nicht behalten würden."

Aus diesem Grund entschloss sich das Team, Webbers Auto verstärkt auf das Rennen auszurichten. Sprich: weniger Abtrieb, um überholen zu können. Dafür musste der scheidende Formel-1-Pilot im Qualifying Einschränkungen hinnehmen. "Natürlich würde man gern den ganzen Kuchen essen können, also all die Downforce und super Top-Speed im Auto haben. Aber das ist nicht möglich", erklärte Webber. "Wir mussten ein bisschen Pace aus dem Auto nehmen. Ich bin aber ziemlich zufrieden. Wir hätten noch zwei Plätze weiter vorn landen können, aber das Qualifying war eine ziemlich enge Angelegenheit."

Mit dem Red Bull im vollen Renn-Trimm plant Webber den Angriff auf die Spitze. Der Start bietet bereits eine gute Gelegenheit, schnell Positionen gutzumachen. Webber gehört traditionell nicht zu den besten Startern in der Formel 1, doch mit seinem Nachfolger Daniel Ricciardo sowie dem McLaren-Duo Jenson Button und Sergio Perez hat er lösbare Aufgaben direkt vor sich. "Es ist schade, dass Mark zehn Plätze nach hinten muss, aber wir haben hier eine ein Kilometer lange Gerade und das Auto entsprechend dafür vorbereitet", erhofft sich Teamchef Christian Horner Überholchancen seines Schützlings.

In den Trainings war Webber stets bei der Musik und laut eigener Aussage gelang es Red Bull, das Auto noch einmal zu verbessern - das sorgt für Hoffnung auf die große Aufholjagd. "Wir haben das Auto auf jeden Fall in den Bereichen verbessert, auf die wir uns fokussiert hatten", meinte er. "Unsere Longruns aus dem 2. Training werden im Rennen nicht allzu relevant sein, aber wir sind bereit und wissen, woran wir noch arbeiten müssen."