Die Winzigkeit von 38 Tausendstel entschieden in Korea für Jenson Button im Qualifying zwischen Rang zwölf und Q3. Ein bitterer Rückschlag, denn der Brite ist überzeugt, dass deutlich mehr Potenzial in seinem McLaren steckte. Ein Schuldiger für die Misere war schnell ausgemacht: Kimi Räikkönen. "Ich hatte Probleme mit dem Verkehr. Ich steckte in Kurve elf und zwölf hinter Kimi fest", ärgerte sich Button. "Das sind Highspeed-Kurven und ich habe dadurch rund eineinhalb Zehntel verloren."

Besonders ärgerte den Briten, dass Räikkönen auf seiner In-Lap war und dabei seine schnellste Runde zerstörte. "Ich kann es nicht verstehen. Sicher sind hier viele blinde Kurven, aber wir haben doch alle Funk im Auto", gab es einen klaren Fingerzeig in Richtung des Lotus-Piloten. Schon den gesamten Tag hätte er mit Verkehr zu kämpfen gehabt. Ob McLaren sich wegen Räikkönen bei der Rennleitung beschwert, wollte er nicht klar sagen, aber es sei wichtig, dass die FIA genau im Blick habe, was die Fahrer machen und sich nicht gegenseitig behindern.

Durch diesen Patzer im Qualifying sieht Button nun auch für das Rennen schwarz. "Die Autos um uns herum haben in etwa die gleiche Pace, daher war ein gutes Qualifying sehr wichtig", erklärte Button. Große Sprünge erwartet der Brite im Rennen nicht, im Gegenteil, es könnte sogar noch Bedrohung von hinten lauern. "Die Force India waren gestern bezogen auf die Rennpace sehr stark - vielleicht sogar noch ein bisschen stärker als wir", überlegte er.

Somit bleibt nur in den ersten Runden die Flucht nach vorne. "Wir haben neue Reifen, das ist positiv. Die Kurven eins bis vier könnten sehr interessant werden, denn unser Speed auf den Geraden ist im Vergleich zu unseren Konkurrenten recht gut - Gleiches gilt in Bezug auf die Getriebeübersetzung und das Abtriebs-Level", fand Button seinen Optimismus wieder.

Auf große Taktikspielchen oder interessante Strategie-Wendungen konnte er den Fans aber keine große Hoffnung machen. "Es gibt Leute, die von einer Einstopp-Strategie sprechen. Ich wäre aber sehr überrascht, wenn ich morgen jemand mit diesen Option-Reifen nur einen Stopp machen sehen würde", so der Brite. Er rechnet mit zwei oder sogar drei Fahrten an die Boxengasse.