Es war der Aufreger des Rennens - und auch schon der Zeit davor: Das Getriebe der Red Bulls. Das Team holte sich am Sonntagvormittag die Erlaubnis der FIA, das Getriebesiegel zu brechen und den fünften, sechsten und siebten Gang zu tauschen. Das wurde aufgrund einer festgestellten Beschädigung notwendig und ist daher erlaubt.

Damit war das Problem aber nicht aus der Welt, denn im Rennen machte das Getriebe von Mark Webber erneut Probleme. "Wenn du im Rennen bist und nicht genau weißt, was das Getriebeproblem ursprünglich ausgelöst hat und die siehst, wie der Getriebedruck sinkt, ist das schon besorgniserregend", erklärte Christian Horner nach dem Rennen.

Der Teamchef bestätigte, dass der Druck nur beim Auto des Australiers zum Problem wurde. Aufgrund der vorrangegangene Schwierigkeiten, forderte Red Bull aber auch Sebastian Vettel auf, seine Fahrweise zu verändern. "Da wir vorher die Probleme hatten, war die Gefahr groß, dass auch Sebastians Auto betroffen sein könnte", erklärte Horner. Vettel war wie Webber gezwungen, früher hochzuschalten und damit etwas Speed auf der Geraden einzubüßen. Der Vorsprung des Deutschen war zu diesem Zeitpunkt aber bereits groß genug, um den Rennsieg nicht mehr zu gefährden.

Nun kann bis zum Rennen in Singapur bei Red Bull genau ermittelt werden, wie es zu den Beschädigungen des Getriebes kam. Dazu werden laut Horner die gewonnen Daten des Rennens sehr hilfreich sein. Alle Komponenten werden nun einzeln und gründlich analysiert, um die Probleme zu orten.

Ungeachtet der Getriebeprobleme und eines Reifenschadens an Vettels RB9 gewann er den Großen Preis von Italien dominant - ein riesiger Erfolg für Horner. "Unsere Stärke ist in diesem Jahr, dass wir auf allen Kursen konstante Leistungen zeigen. Besonders freuen mich aber die Siege auf den Medium- oder Low-Downforce-Kursen wie Bahrain, Kanada, Belgien oder nun hier in Monza", erklärte Horner.

Mit nun 53 Punkten Vorsprung auf Fernando Alonso scheint Vettel die Weltmeisterschaft unter normalen Bedingungen nicht mehr zu nehmen. Wie nach jeden Rennen drückte Horner aber auf die Euphorie-Bremse. "Es sind noch 175 Punkte zu holen und die Dinge können sich sehr schnell ändern", warnte der Brite. Bei Red Bull würde es wie bisher weiterzugehen und der Druck würde erst nach der karierten Flagge in Brasilien nachlassen.