Monza und Sebastian Vettel - das passt. Im zwölften Saisonlauf der Saison sicherte sich der amtierende Champion seinen sechsten Saisonsieg und seinen dritten auf der italienischen Strecke. Insgesamt war es Vettels 32. Erfolg in der Formel 1. Obwohl Red Bull Racing in den vergangenen Jahren nicht immer bestens auf die High-Speed-Strecke eingestellt war, konnte an diesem Wochenende niemand Vettel das Wasser reichen - der Deutsche dominierte vom Training über das Qualifying bis zur Zieldurchfahrt.
"Das war ein fantastisches Rennen für mich", freute sich Vettel auf dem Podium, der die Pfiffe der Tifosi nicht ganz ignorierte. "Man kann ganz klar den Unterschied hören, ob man hier für ein italienisches Team auf dem Podium steht oder nicht. Aber wir haben die Führung in der WM auf Ferrari ausgebaut und ein tolles Rennen gezeigt. Am Ende hatte ich etwas Getriebeschwierigkeiten und musste auf die Pace achten, aber das war nicht so schlimm, denn ich hatte mir ein Polster herausgearbeitet."
Das Podium: Hinter Vettel überquerte Fernando Alonso die Ziellinie als Zweiter. Der Ferrari-Pilot hatte fünf Sekunden Rückstand auf den Sieger. "Ich konnte den Abstand nach vorne verringern und Platz zwei ist okay", sagte Alonso nach seinem vierten Podestplatz in Monza in Folge. "Hoffentlich kann ich im nächsten Jahr ganz oben stehen."
Mark Webber komplettierte das Podium als Dritter. "Der harte Reifen funktionierte bei mir nicht so gut, aber gegen Ende wurde ich immer besser und es war ein toller Kampf gegen Fernando." Wie Vettel musste auch Webber auf sein Getriebe Acht geben. "Wir hatten Probleme mit Marks Getriebe, aber er ist absolut toll gefahren", lobte Teamchef Christian Horner. "Wir gewinnen selbst bei den Rennen, bei denen wir eigentlich schwächer hätten sein sollen. Das war ein fantastisches Wochenende für uns."
Der WM-Stand: Vettel erhöhte sein Punktekonto auf 222 Zähler. Alonso hat als Zweiter der Fahrer-WM mit 169 Punkten nun 53 Zähler Rückstand auf den WM-Spitzenreiter. Lewis Hamilton liegt auf Rang drei.
Gesamtwertung: WM-Stand nach Monza
Die Punkteränge: Felipe Massa sicherte sich als Vierter den ersten Platz hinter den Top-3. Nico Hülkenberg rettete mit Platz fünf wertvolle Punkte für Sauber ins Ziel. Nico Rosberg, Daniel Ricciardo und Romain Grosjean belegten die Plätze sechs bis acht. Lewis Hamilton schnappte sich im Endspurt Platz neun von Jenson Button. Kimi Räikkönen scheiterte knapp an den Punkteplätzen.
Das Wetter: Kurz vor Rennstart regnete es kurz, die Fahrer testeten die Strecke auf Intermediates aus, entschieden sich aber alle für einen Start auf Trockenreifen. Weiterer Regen blieb im Rennverlauf aus.
Der Start: Vettel erwischte einen schlechten Start, verteidigte die Führung jedoch gegen Felipe Massa, der sich auf Platz zwei nach vorne schob. Nico Hülkenberg verlor zwei Positionen und kam als Fünfter aus Runde eins zurück. Kimi Räikkönen setzte auf der Außenbahn zum Überholmanöver an, wurde dabei aber leicht aufs Gras gedrängt und fuhr dann beim Anbremsen der ersten Schikane leicht ins Heck des McLaren von Sergio Perez. Der Mexikaner musste den Notausgang nehmen, Räikkönen nach einer Runde zum Frontflügelwechsel an die Box.
Die Strategien: Räikkönen, Hamilton und Gutierrez starteten als einzige drei Fahrer mit der harten Reifenmischung in den Grand Prix. Mercedes erklärte Hamilton via Funk, dass dies zu Beginn des Rennens problematisch sein könnte, danach aber Vorteile bringe. Die Strategie wurde von einem schleichenden Plattfuß vereitelt, der Hamilton schon in Runde 14 zu seinem ersten Boxenstopp zwang. In Runde 39 kam er erneut für frische Reifen an die Box.
Auch Räikkönen musste seine Strategie umstellen: Durch den frühen Boxenstopp nach der ersten Runde musste der Finne noch ein zweites Mal hereinkommen. Allerdings konnte er dank seiner einen Runde auf harten Reifen den Rest des Rennens komplett mit zwei Medium-Sätzen bestreiten.
Die Boxenstopps: Der Große Preis von Italien war ein Ein-Stopp-Rennen - nur Räikkönen und Hamilton stoppten wegen unvorhergesehenen Zwischenfällen öfter. Vettel stoppte in der 23. Runde, um von den mittleren auf die harten Reifen zu wechseln. Sein Verfolger Alonso kam in Runde 28 zu seinem planmäßigen Reifenwechsel an die Box herein - die Reihenfolge blieb unverändert.
Die Ausfälle: Für Paul di Resta war das Rennen bereits auf der ersten Runde beendet. Der Schotte fuhr beim Anbremsen von Kurve fünf auf den Lotus von Romain Grosjean auf und rutschte mit einer gebrochenen Vorderradaufhängung in die Auslaufzone. Der Zwischenfall wird von den Rennkommissaren nach Rennende untersucht. In Runde 15 rollte der Toro Rosso von Jean-Eric Vergne mit leichter Rauchentwicklung hinten rechts am Streckenrand aus.
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