Was wäre am Samstag in Monza für Fernando Alonso möglich gewesen. Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen bereits in Q2 draußen und der Ferrari-Star von tausenden Tifosi angefeuert. Als einziges Team versuchte es Ferrari mit Windschattenhilfe, im entscheidenden Moment war Felipe Massa aber zu weit weg und konnte Alonso nicht helfen. Im Gegenteil - auch der Brasilianer steht noch vor Alonso, dem mit seiner Zeit von 1:24.142 Minuten nur Rang fünf bleibt. Das verlorene Teamduell ließ den Spanier aber kalt. "Ihr redet darüber, aber ich denke, in 100 GPs war ich vielleicht 82 Mal vor ihm", erklärte Alonso genervt und äußerte sich nochmals zum Windschattenduell. "Es war perfekt. Wir planten, [Massa] ein bisschen vor mir zu haben und er half mir auf den Geraden", erklärte Alonso. "Ein Extra-Zehntel oder so war dank ihm."

Die Enttäuschung hält sich beim Spanier aber in Grenzen. "Das war heute das Maximum", erklärte Alonso nach dem Qualifying. "Wir waren in Q1 und Q2 konkurrenzfähig und haben nun beide Autos in den Top-5 - damit müssen wir zufrieden sein." Endlich sei es wieder gelungen, mit dem Top-Leuten mitzufahren. Das war bereits in Spa der Fall, doch der Regen machte Alonso einen Strich durch die Rechnung. "Heute waren wir besser und qualifizierten uns vorne."

Einen Gegner hatte Alonso - wie die meisten anderen Piloten - aber nicht auf der Rechnung. Nico Hülkenberg startet im Sauber zwei Plätze vor dem Doppelweltmeister. "Das war ein fantastisches Qualifying für ihn. Die Runde in Q3 muss perfekt gewesen sein", gab es Lob von Alonso. Damit soll es aber gut sein, denn im Rennen ist das klare Ziel, vor Hülkenberg anzukommen. "Hoffentlich kann ich ihn morgen überholen, um dann die Red Bulls einzuholen", gibt sich der zweifache Monza-Sieger kämpferisch.

Dass diese Mission nicht einfach wird, musste Alonso aber bereits im Qualifying erkennen. Vettel nahm im auf seiner schnellsten Runde eine knappe halbe Sekunde ab und Mark Webber komplettiert die reine erste Startreihen für die Bullen. "Red Bull ist hier so dominant, vor allem Sebastian ist stark. Das ist das einzige, was wir nicht kontrollieren können", schmunzelte der Spanier, der Teamkollege Massa vor sich mit keinem Wort erwähnte. Trotz der Red Bull-Dominaz sieht er Chancen auf ein gutes Ergebnis, schließlich startete er vor zwei Wochen in Spa von Position neun und landete am Ende auf dem Podest. "Jetzt starten wir von Position fünf..."