Es ist die heißteste Geschichte seit Monaten und auch im Fahrerlager von Spa wird heiß diskutiert: Wo fährt Kimi Räikkönen in der kommenden Saison? Nachdem sein Manager Steve Robertson kürzlich bekannt gab, dass die Verhandlungen mit Red Bull beendet seien und nicht erfolgreich waren, ruderte Christian Horner nun zurück und schloss einen Deal mit dem Finnen nicht aus. "Es ist noch nichts fix", betonte Red Bulls Teamchef am Donnerstag vor dem Belgien Grand Prix. "Im Moment würde ich gar nichts ausschließen. Wir haben noch keine Entscheidung über das zweite Cockpit getroffen." Horner rechnet damit, dass sich Red Bull in der Zeit um den Großen Preis von Italien öffentlich äußern wird. Das ist traditionell auch der Zeitpunkt, an dem Ferrari seine Fahrerpaarung für die nächste Saison bekannt gibt.

Zuletzt besaß Daniel Ricciardo die besten Karten auf das Cockpit neben Sebastian Vettel, doch der Name 'Räikkönen' geistert noch immer bei Red Bull herum. Innerhalb der nächsten zwei Wochen wird das Geheimnis wohl endlich gelüftet. Horner: "Kimi entscheidet für sich selbst. Ich bin sicher, dass er am Ende des Tages das tut, was am besten für ihn ist. Es liegt an ihm. Wir wollen die richtige Entscheidung treffen und werden uns dazu die nötige Zeit nehmen." Räikkönen selbst war am Donnerstag nicht im Fahrerlager aufzufinden - Krankheit, wie Lotus offiziell mitteilte und damit die Gerüchteküche weiter anheizte. Doch im weiteren Verlauf des Wochenendes wird der Finne wohl nicht drum herum kommen, sich den Fragen der Presse zu stellen.

Während Räikkönen mit Abwesenheit glänzte, stellte sich Ricciardo dem Fragen-Marathon. "Soweit ich weiß, ist mein Teamkollege immer noch in der Auswahl genauso wie eine Menge anderer Fahrer", wollte sich der junge Australier aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. "So lange ich keine Zusage von Red Bull habe, gibt es für mich nichts zu feiern." Horner bestätigte, dass das zweite Cockpit kein reiner Zweikampf zwischen Ricciardo und Räikkönen ist, sondern noch andere Kandidaten auf der Liste der potenziellen Nachfolger von Mark Webber stehen.

"Man muss sicherstellen, dass man alle Optionen in Erwägung zieht und es gibt mehr Optionen, als man vielleicht glauben mag", warf Horner geradezu mit Fragezeichen um sich. "Wir befinden uns in der glücklichen Situation, dass viele Fahrer gern in unserem Auto sitzen würden. Uns bleibt noch etwas Zeit bis zur finalen Entscheidung, also werden wir diese nutzen, um den Markt vollständig auszuwerten." Ricciardo habe zwar gute Leistungen gezeigt und auch beim Test für Red Bull in Silverstone überzeugt, doch das allein sei noch kein Grund, dass er zur kommenden Saison zu Red Bull aufsteigen werde, sagte Horner.