Im Oktober dieses Jahres wird der Große Preis von Indien zum vorerst letzten Mal stattfinden. 2014 wird die Formel 1 hingegen einen Bogen um den Subkontinent machen - offiziell aus terminlichen Gründen. Bernie Ecclestone ist bestrebt, den Kalender auf nicht mehr als zwanzig Rennen anwachsen zu lassen, weshalb der Grand Prix auf dem Buddh International Circuit geopfert wurde. Zwar soll Ecclestone den Indern angeboten haben, den Saisonauftakt 2014 zu bestreiten, doch da dieses Rennen lediglich wenige Monate nach der diesjährigen Ausgabe stattgefunden hätte, war diese Option bald wieder vom Tisch.

Doch nicht alle Beobachter glauben, dass die Formel 1 Indien aufgrund von terminlichen Engpässen den Rücken kehrt, vielmehr soll es erhebliche steuerliche Probleme geben, die die Teams davon abschrecken, in das asiatische Land zu reisen. Diese Meinung vertritt auch Jackie Stewart, der den Ausfall des Indien GP kritisch sieht. "Die Formel 1 war in der Lage, die Probleme in jedem anderen Land, in das wir kommen, zu lösen. Sei es Ungarn, Korea, Malaysia oder China", sagte der Schotte.

Der dreimalige Weltmeister hegt die Befürchtung, dass die aktuelle Situation sich nachhaltig auf Indiens Ambitionen in der Königsklasse auswirken könnte. "Es ist sicher kein gutes Zeichen, das der Indien GP an die Motorsportwelt sendet und es ist nicht positiv für das Image Indiens, wenn Fragen darüber auftauchen", so Stewart. Nachdem die Zuschauerzahlen zuletzt stark sanken, sei die diesjährige Ausgabe des Grand Prix' von immenser Bedeutung, hielt der 74-Jährige fest, fügte aber an: "Wenn das Rennen 2015 die richtige Promotion erhält, gibt es keinen Grund, warum es nicht wieder ein großes Publikum anziehen sollte."