Money, Money, Money war nicht nur ein bekannte Hit der schwedischen Popgruppe ABBA, es könnte genauso das Motto der Formel 1 sein. Schon seit einer gefühlten Ewigkeit diskutieren die Teams über eine Budget-Obergrenze, doch passiert ist bislang nichts in der Geldvernichtungsmaschine Formel 1. Lediglich Ferrari, Red Bull und Mercedes können sich die aktuelle Formel 1 noch wirklich leisten, selbst Lotus plagen große finanzielle Sorgen - trotz sportlicher Erfolge.

"Um das Team weiter konkurrenzfähig zu betreiben, müssen wir das Budget mit unseren Ressourcen auf einem Minimum halten, aber dieses Limit ist noch immer höher als die Einnahmen sind", klagte Lotus Teamchef Eric Boullier gegenüber Autosport. Seine Lösung: "Deshalb brauchen wir unsere Anteilseigner, die diese Lücke schließen." Doch auch das sei keine endgültige Lösung, vielmehr müssten die Kosten generell gesenkt werden.

"Man darf nicht vergessen", gab der Franzose zu bedenken, "dass Anfang der 1990er Jahre ein Topteam vielleicht 40 Millionen Pfund (rund 46 Millionen Euro) ausgegeben hat." 2008 hätte ein Topteam schon 100 Millionen Pfund, also rund 116 Millionen, ausgegeben. "Das Problem ist, dass Teams wie Red Bull, Ferrari und Mercedes sich diesen alten Standard noch immer leisten und eine Menge in das Auto investieren können - wir können das nicht."

Das Problem bei einem Resource Restriction Agreement (RRA) ist für Boullier klar: "Das Problem heure ist, dass 80 Prozent der Teams dafür sind, aber 20 Prozent nicht. Ich glaube nicht, dass es fair ist, wenn sich nur drei Team die Formel 1 leisten können, als sollten wir einen Weg finden, die Kosten zu reduzieren." Allerdings gäbe es mit der FIA bereits konkrete Gespräche über die Kostenreduzierung, Lotus habe Interesse daran, dass diese Dinge auch in das Reglement aufgenommen werden.

Für das finanziell stark angeschlagene Lotus Team wollte eigentlich schon vor längerer Zeit mit Infinity Racing einen neuen Anteilseigner präsentieren, allerdings scheint es an dieser Front noch immer Probleme zu geben, die Parolen klingen nicht neu: "Wir haben vor ein paar Wochen einen neuen Partner vorgestellt, der Deal ist noch nicht vollzogen aber ist auf dem Weg dahin."

"Wenn er einmal unter Dach und Fach ist, dann beginnt in Enstone eine neue Ära, weil wir dann finanziell für viele Jahre auf einem anderen Level sein werden. Wir können zwar dann immer noch nicht so viel Geld wie Ferrari oder Mercedes ausgeben", gab Boullier zu, doch sportlich würde Lotus dann langfristig auf dem derzeitigen Niveau fahren können.