Nachdem Kimi Räikkönen beim Grand Prix von Ungarn am vergangenen Wochenende die zweite Podestplatzierung in Folge erzielte, spricht sein Teamchef Eric Boullier nun sogar vom Titel. "Man sollte Kimi auf keinen Fall aus dem Kampf um den Titel ausschließen", so der Franzose.

Um den Rückstand auf Sebastian Vettel aufzuholen, fehlen dem Finnen jedoch 38 Punkte - neun Rennen stehen noch aus. Für Boullier sind im Falle einer Leistungssteigerung jedoch nach wie vor alle Möglichkeiten offen. "Es ist möglich. Kimi muss seine Chancen in Punkte umsetzen. In Ungarn ist uns das bereits gelungen", ließ er Optimismus durchblicken.

Dennoch wird es für das Team nicht zuletzt aufgrund des deutlich geringeren Budgets nicht einfach, Red Bull im Kampf um die Weltmeisterschaft zu schlagen. Zieht man zum Vergleich die Rennen von Monaco bis Silverstone heran, in denen Räikkönen seinem Konto nur 13 Punkte hinzufügen konnte, wird das Vorhaben wohl eine große Herausforderung werden. Eric Boullier sieht die Sache allerdings naturgemäß anders. "Die Entwicklungsarbeit, die seither gemacht wurde und aktuell in der Fabrik weiter vorangetrieben wird, sollte es uns erlauben, bis zum Saisonende vorne mitzukämpfen", ist er überzeugt. Lotus rechne sich sogar eine Chance auf die Konstrukteurs-WM aus.

"Das erste Ziel für die nahe Zukunft wird sein, den zweiten Platz zurückzuerobern. Dazu müssen wir einfach nur konstant sein und mit beiden Autos so viele Punkte wie möglich sammeln", beschreibt Boullier den Plan zum Erfolg. Leichter gesagt als getan. Doch sind seine Worte mehr als nur Sprüche zur Motivation. Bereits in Spa will man das passive DRS erstmals zum Renneinsatz bringen - das Streckenlayout scheint dem System dort ideal zu liegen. Über die Zuverlässigkeit macht Boullier sich keine Sorgen.

"Wir haben noch einige gute Upgrades für die Zukunft, also bin ich recht zufrieden damit, was wir abliefern können", meinte der Teamchef weiter und zog sogar Vergleiche mit dem Weltmeister-Team. "Wenn man den Verlauf der Saison genauer analysiert, erkennt man, dass wir nur in drei Rennen geschwächelt haben. Als Red Bull wieder stärker wurde, sind allerdings auch wir stärker geworden."