Null Punkte aus neun Rennen - das ist die traurige Bilanz von Williams in der Saison 2013. Am kommenden Rennwochenende in Ungarn soll sich das Blatt endlich wenden, Pastor Maldonado und Valtteri Bottas verpassten schon mehrmals die Punkte äußerst knapp. "Das Team war in Deutschland nah an einem Ergebnis mit zwei Fahrzeugen in den Punkten", erinnert sich Bottas. Auf dem Hungaroring soll es erstmals nicht nur nah an die Punkteränge heran, sondern auch in sie hinein gehen.

In Ungarn soll nicht nur die Geschichte gefeiert werden, Foto: Sutton
In Ungarn soll nicht nur die Geschichte gefeiert werden, Foto: Sutton

Ein Punkt, der für das Erreichen dieses Ziels spricht, ist die Erfahrung, die Rookie Valtteri Bottas bereits auf der Strecke sammeln konnte. "Ich bin auf dem Hungaroring bereits mit der Formel Renault und mit der GP3 gefahren. Außerdem durfte ich letztes Jahr im ersten Freien Training in der Formel 1 dort fahren." Abgesehen vom fordernden Streckenlayout mit wenig Überholmöglichkeiten blieb dem Finnen vor allem der Zustand der Strecke in Erinnerung. "Die Strecke kann am Anfang des Wochenendes ein bisschen staubig sein, weil sie nicht sehr oft benutzt wird. Aber der Grip verbessert sich während des Wochenendes sehr und man kann einen großen Unterschied zwischen FP1 und FP2 feststellen."

Ebenfalls erinnern kann sich Bottas an die Unterstützung finnischer Fans, die traditionell den Ungarn GP nicht nur wegen der niedrigen Alkoholpreise aufsuchen. "Es gibt dort normalerweise viele Finnen, die zum Rennen nach Ungarn fliegen und ich möchte ihnen einen Grund zum Jubeln geben und ein paar Punkte für das Team holen." Ohne großartige Unterstützung aus der Heimat - zumindest in Anbetracht der Zahl der Fans an der Rennstrecke - muss Teamkollege Pastor Maldonado das Rennen bestreiten. Sorgen macht ihm allerdings mehr ein anderer Umstand: die neuen Pirelli-Reifen. "Zu verstehen, wie diese Reifen funktionieren, wird unser Hauptfokus sein."

"Das Testen der Reifen beim Young Driver Test in Silverstone hat mir einen Einblick gegeben, wie sehr die Reifen verändert wurden. Aber wir können uns erst nach den Trainings am Freitag zusammensetzten, um die Daten zu analysieren und die Strategie für das Wochenende zu diskutieren." Reifen werden auch für die Ingenieure ein heikles Thema sein, wie Chef-Renningenieur Xevi Pujolar weiß. "Man denkt, weil die Durchschnittsgeschwindigkeit der Kurven so niedrig ist, dass die Reifen nicht stark beansprucht werden. Aber die Anzahl der Kurven führt dazu, dass viel Energie durch den Gummi fließt."

Williams: Ungarn Bilanz

Williams in Ungarn: In den 80er und 90er Jahren war Williams in Ungarn sehr erfolgreich. Sieben Siege durch Nelson Piquet, Thierry Boutsen, Damon Hill und Jacques Villeneuve sind der Beweis. Hinzukommen fünf zweite Plätze. In der jüngeren Vergangenheit sieht es nicht ganz so rosig aus, aufs Podest schaffte es kein Williams-Pilot mehr. Mit Platz vier nah dran waren Ralf Schumacher, Juan-Pablo Montoya und Nico Rosberg. 2012 fuhr Bruno Senna für das Team in die Punkte, Pastor Maldonado kam auf Rang 13 ins Ziel.

Pastor Maldonado in Ungarn: Der Venezolaner fuhr bei seinem Debüt in Ungarn von Startplatz 17 nur auf Rang 16 nach vorne. Im vergangenen Jahr startete er zwar als Achter, sah die schwarz-weiß-karierte Flagge jedoch als 13.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Williams muss endlich Punkte einfahren, die bisherige Saison ist eine totale Katastrophe. Mit der Verpflichtung von Pat Symonds wurde jedenfalls etwas unternommen, doch kurzfristig dürfte das recht wenig bringen. Die Briten können nur darauf hoffen, dass die neuen Pirelli-Reifen besser zum FW35 passen - und der Hungaroring ebenfalls. (Christian Menath)