Statistiken sind manchmal ein schönes Spielzeug. Nur die wenigsten wussten, dass Nico Hülkenberg in den vergangenen vier Rennen jahresübergreifend die meisten Führungsrunden aller Formel-1-Piloten gesammelt hat. 38 Runden lag der Sauber-Pilot seit dem Saisonfinale 2012 in Brasilien bis zum China Grand Prix 2013 an der Spitze. Fernando Alonso folgt mit 37 Führungsrunden auf Platz zwei. Allzu viel kann sich der 25-Järhige jedoch nicht von der Statistik kaufen, wie er auch selbst sagte. "Das bringt mir gar nichts", sagte Hülkenberg am Rande des Bahrain GP. "Es ist zwar etwas Besonderes, wenn man an der Spitze fährt, aber diese Statistik ist nichts wert. Sie sagt, dass wir einen nicht so schlechten Job gemacht haben, ansonsten würden wir nicht in Führung liegen."

Fraglich jedoch, wie aussagekräftig Führungsrunden in der heutigen Formel 1 überhaupt noch sind. Zum einen wechselt die Spitze wegen der Vielzahl an Boxenstopps häufig, zum anderen ist Platz eins keine Garantie mehr dafür, in sauberer Luft und ohne Verkehr Vollgas geben zu können - Reifen schonen lautet das Motto. Hülkenberg zu dieser Problematik: "Ich fahre eigentlich immer so schnell wie es geht. Es sei denn, man hat eine andere Strategie vor dem Rennen. Das ist aber nicht neu in diesem Jahr, 2011 und 2012 war es genauso. Es würde mehr Spaß machen, jede Runde wie im Qualifying zu fahren, aber das ist eben die Herausforderung in der Formel 1."

Hülkenbergs Ausbeute nach den ersten drei Rennen: Fünf WM-Punkte. Natürlich sollen am kommenden Sonntag noch ein paar dazukommen, doch dies werde keine einfache Aufgabe. "Das Ziel lautet, ein paar Pünktchen mitzunehmen, aber ich erwarte, dass das richtig schwierig wird", räumte Hülkenberg ein. In China landete Hülkenberg auf dem zehnten Platz, nachdem er in seinem letzten Stint Probleme mit den Reifen bekam und nach hinten durchgereicht wurde. Er glaubte, dass es für Sauber in Bahrain eher schwieriger werde als beim vergangenen Rennen.

Pirellis Entscheidung, in Bahrain mit der Medium/Hart-Kombination statt der ursprünglich geplanten weichen Mischung anzutreten, spiele Hülkenberg nicht in die Karten. "Ich hätte hier lieber den weichen Reifen gesehen, der liegt uns besser", sagte er. In China trat Sauber bereits mit einem neuen Heckflügel an, an diesem Wochenende folgen weitere Updates am C32-Boliden. "Wir haben ein paar neue Aero-Teile am Unterboden", verriet Hülkenberg. "Der neue Heckflügel hat das Auto bereits verbessert, aber es gibt noch Arbeit, diesen Effekt weiter zu verstärken."