Nach dem fünften Platz von Jenson Button beim China GP sieht die McLaren-Welt zumindest ein bisschen besser aus. Auch wenn das gute Abschneiden des Briten mehr auf die gute Strategie zurückzuführen ist, als auf die Pace des MP4-28, so reiste zumindest der Weltmeister von 2009 nicht gänzlich unzufrieden aus dem Reich der Mitte ab. Sergio Perez, der den schlechtesten Saisonstart eines McLaren-Rookies seit 20 Jahren verbuchen kann, braucht derweil ein Erfolgserlebnis, lediglich zwei Punkte befinden sich auf dem Konto des Mexikaners.

Jenson Button kennt die Herausforderungen des Bahrain International Circuits: "Die Strecke erfordert eine gute Gesamtbalance. Es gibt einige knifflige und technisch anspruchsvolle, langsame Richtungswechsel. Man muss das Auto am Kurveneingang schon richtig positionieren, um bestmöglich herausbeschleunigen zu können." Außerdem erwartet der Brite Probleme durch äußere Einflüsse. "Die Windrichtung kann eine ziemlich entscheidende Rolle spielen und die Fahrzeugbalance bestimmen. Der Wind kann den Topspeed und die Kurvenperformance beeinflussen, deshalb wird das Training wichtiger denn je."

Sergio Perez sieht durch den Wind noch eine andere Gefahr. "Für die Fahrer ist es eine große Herausforderung, weil sich die Bedingungen in den Kurven durch den Sand, der aus der umliegenden Wüste auf verschiedene Streckenabschnitte geblasen wird, ständig ändern." Nicht nur wegen der zwei DRS-Zonen erwartet Perez viel Rennaction und hat sich schon Überholmanöver zurechtgelegt. "Die besten Überholmöglichkeiten sind in die Haarnadelkurven in Kurve eins und vier hinein. Sie sind beide gute Stellen, um zu attackieren. Du kannst Gegner dazu drängen, die Kurve innen anzubremsen und dann beim Herausbeschleunigen angreifen, wenn sie verwundbarer sind", so der Hamilton-Nachfolger.

McLaren: Bahrain Bilanz

McLaren in Bahrain: Einen Sieg konnte McLaren beim Großen Preis von Bahrain noch nicht bejubeln. Die bisher beste Platzierung für die Truppe aus Woking fuhr Lewis Hamilton mit dem zweiten Rang 2008 heraus. Hinzu kommen drei dritte Plätze, die auf das Konto von Kimi Räikkönen (2005, 2006) und erneut Hamilton (2010) gehen.

Button in Bahrain: Jenson Button machte auf dem Bahrain International Circuit bislang gemischte Erfahrungen. Einem Sieg im Brawn (2009) und einem dritten Rang für BAR-Honda (2004) stehen vier Rennen gegenüber, in denen er das Ziel nicht erreichte. In Diensten von McLaren konnte er in Bahrain bislang keine Bäume ausreißen. Sein bestes Ergebnis ist ein siebter Platz im Jahr 2010.

Perez in Bahrain: Sergio Perez ging in Bahrain bisher nur einmal an den Start. Mit Platz elf verpasste er im Vorjahr nur hauchdünn den Sprung in die Punkte im Sauber.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint: McLaren hat zwar mit Rang fünf in China das beste Saisonresultat geholt, hinkt seinen eigenen Erwartungen aber noch immer deutlich hinterher. Weil sich in der Woche zwischen Shanghai und Sakhir nichts Gravierendes ändern wird, sind keine größeren Sprünge zu erwarten. Diese müssen aber spätestens zum Auftakt der Europa-Tournee kommen. Für Bahrain bleibt der Faktor Strategie. Sergio Perez steht in seinem vierten Rennen schon etwas unter Druck, kann der Mexikaner doch bislang an der Seite von Jenson Button nicht wirklich glänzen und weist lediglich zwei Punkte auf. (Christian Menath)