Wo stehen wir jetzt? Diese Frage stellte sich Lotus nach dem Malaysia GP. Als Favorit ins Wochenende gegangen, blieben Kimi Räikkönen und Romain Grosjean weit hinter den Erwartungen zurück. War Australien also nur ein Ausrutscher? Spiegeln die Plätze sechs und sieben die wahre Performance des E21 wieder? Für Eric Boullier steht fest, dass die schwierigen Verhältnisse in Malaysia ein Bild des wahren Potenzials des Autos nicht preisgaben.

"An einem normalen Wochenende rechne ich mit einem stärkeren Resultat, aber angesichts der Startpositionen und der schwierigen Startphase, sind die Plätze sechs und sieben ein solides Ergebnis", betonte der Lotus-Teamchef. Nach einer starken Performance von Räikkönen im Freien Training am Freitag fiel Lotus mit jeder weiteren Session im Vergleich zur Leistung der Konkurrenz ab. Zum einen lag das in den nassen Verhältnissen im Qualifying begründet, denn der E21 ist auf den Intermediates bei weitem nicht so stark wie auf den Slicks.

Zum anderen kam vor allem Räikkönen im Qualifying nicht mehr mit dem Setup des Autos klar. "Am Freitag und am Samstagmorgen war das Auto gut. Aber im Qualifying fühlte es sich nicht mehr so an wie erwartet, speziell im Nassen", verriet der Finne. Hinzu kam noch die Strafe wegen Blockens von Nico Rosberg, die ihm drei Startplätze gekostet hat. Trotzdem gab sich der Finne vor dem Rennen optimistisch, immerhin hatte er in Melbourne von Startplatz sieben gewonnen. "Wir glauben immer noch daran, dass wir um den Sieg kämpfen können", sagte Räikkönen.

Doch sein Glaube entpuppte sich als Seifenblase, die zerplatzte. Der Malaysia GP startete im Nassen, womit Lotus seine Stärken in der Anfangsphase des Rennens nicht ausspielen konnten. Rundenlang durfte Räikkönen das Heck von Sergio Pérez studieren ehe er dank DRS an dem McLaren vorbeikam. Rot sah hingegen Grosjean - und zwar das rote Heck von Felipe Massa. "Wenn ich früher an ihm vorbeigekommen wäre, dann wäre ich sicherlich vor ihm geblieben. Aber zum Schluss waren meine Reifen derart am Ende, dass es besser war, ihn vorbei zu lassen", musste sich der Franzose eingestehen.

Reifenflüsterer waren dieses Mal andere. Zumindest in punkto Speed konnte Lotus im Trockenen überzeugen. Hatten Räikkönen oder Grosjean mal freie Fahrt, knallten sie sofort die schnellste Rennrunden in den Asphalt. Das lässt für China hoffen. "Wenn wir zu unserer Australien-Form zurückfinden, sollten wir beim nächsten Rennen wieder vorne mit dabei sein", glaubt Räikkönen. Um nichts dem Zufall zu überlassen, wird in der Fabrik in Enstone bereits fleißig an neuen Teilen gearbeitet.