In den letzten Tagen wurde deutliche Kritik an Sebastian Vettel laut. Jacques Villeneuve zeigte sich wenig begeistert vom Deutschen und unterstellte ihm, nur von vorne weg weltmeisterlich unterwegs zu sein. Sobald der Red-Bull-Mann unter Druck gerate, würden ihm Fehler unterlaufen. Neben derartigen Angriffen kämpft der dreifache Champion immer wieder damit, dass Menschen unterstellen, nicht sein Können, sondern das Wissen von Adrian Newey würde für die Titel sorgen.
Aus diesem Grund ist David Coulthard überzeugt, Vettel sollte nicht seine gesamte Karriere bei Red Bull bleiben, sondern versuchen, auch mit anderen Teams erfolgreich zu sein. Zwar unterstreicht der Brite, dass Vettel eigentlich nichts machen müsse, als weiterhin zu gewinnen und sich damit selbst zu demonstrieren, dass er ein Siegertyp ist, gleichzeitig würde ihm Coulthard zu einem Wechsel raten. "Glaube ich, dass er wechseln muss, um sein Vermächtnis zu zementieren? Ja, das tue ich", machte der ehemalige McLaren-Pilot deutlich.
Eine wirkliche Erklärung hat Coulthard für seine eigene Aussage nicht, glaubt aber, es liege einfach an unserer menschlichen Denkweise, dass wir Menschen mehrfach in unterschiedlichen Szenarien gewinnen sehen wollen. "Wenn es darum geht, sich einen Platz in der Geschichte zu zementieren, scheint es notwendig, Weltmeisterschaften mit unterschiedlichen Teams zu gewinnen", schilderte Coulthard in seiner Kolumne im Guardian.
Als eines der besten Beispiele für seine These führte er Niki Lauda an, der mit Ferrari 1975 und 1977 den Titel holte und nach seinem Comeback 1984 nochmals mit McLaren die WM gewann. Zwar hätte Ayrton Senna seine drei WM-Titel nur mit McLaren geholt, dafür aber mit Lotus gewonnen und mit Williams zumindest Pole Positions eingefahren. Daher unterstrich Coulthard nochmals, wie essentiell es für Vettels Karriere sein könnte. "Wenn er irgendwo anders hingeht und weiterhin gewinnt, dann wird er von der breiten Masse neu entdeckten Respekt erhalten", ist Coulthard sicher. "Denn, wenn es wie ein Kinderspiel aussieht, will das niemand von uns sehen. Wir wollen Menschen sehen, die ein bisschen mit Widrigkeiten zu kämpfen haben."
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