Pastor Maldonado lernt derzeit alle Höhen und Tiefen eines Rennfahrers kennen. In der vergangenen Saison holte der Venezolaner beim Spanien GP sensationell seinen ersten Sieg, in den folgenden Rennen lief es dann nicht mehr so gut. Unfälle und ein schwächelnder Williams machten es unmöglich, gute Resultate zu wiederholen. Erst zum Saisonende fand der Traditionsrennstall wieder seine Form, mangelnde Zuverlässigkeit verhinderte aber weiterhin Top-Resultate.

Der Start in die neue Saison offenbarte große Performance-Defizite am FW35. Pastor Maldonado und Valtteri Bottas mussten aufpassen, nicht von den Marussias eingeholt zu werden. Auch wenn zwischen Melbourne und Sepang nur wenige Tage lagen, so ist Maldonado dennoch zuversichtlich. "Es ist klar, dass wir Probleme am Auto haben, aber jetzt sind wir auf einer anderen Strecke und es ist komplett anders." Positiv sei auch, dass die Ingenieure die Probleme lokalisieren konnten und entsprechende Maßnahme einleiteten.

Die Probleme lägen allerdings nicht nur in einem Bereich. "Ich glaube, es kam nicht komplett von den Reifen und es kam auch nicht komplett von der Aerodynamik. Es ist eher eine Kombination vieler verschiedener Dinge." Aus dem Cockpit sei es allerdings unmöglich gewesen, eine genaue Fehleranalyse zu betreiben, wie der Venezolaner erklärte: "Es war sehr schwierig, das als Fahrer zu verstehen. Ich hatte alle Probleme, die man haben kann im Auto - nicht nur eins."

Rennen gegen die Zeit

Nun gilt es, die Lösung der lokalisierten Probleme auch auf der Strecke umzusetzen. "In der Theorie haben wir die Lösung, aber wir müssen jetzt gut testen und wir haben einen guten Plan dafür." Der Plan sieht vor, am Freitag verschiedene Pakete an den Autos zu installieren, um dann die beste Kombination der vorhandenen Komponenten zu evaluieren. Die Tendenz geht aber dahin, wieder stärker auf die Launch-Variante zurückzurüsten.

Dass die Veränderungen am FW35 schnell passieren müssen, ist Maldonado bewusst. "Wir müssen hart und auf verschiedene Weisen arbeiten, um die Probleme in Rekordzeit zu lösen." Dass die neueste Kreation aus Grove ein totaler Fehlwurf ist, glaubt der 28-Jährige nicht, doch das Rennen gegen die Zeit ist bereits gestartet: "Ich glaube, wir haben ein gutes Potential, das Herz des Autos ist vom letzten Jahr. Wir haben keine Ausreden, große Probleme zu haben, aber wir müssen sehen, dass wir das mit der Zeit hinkriegen."

Bei den Erwartungen auf kurze Sicht wollt er sich allerdings nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. "Von ganz hinten nach vorne, das ist unmöglich. Das wäre ein Wunder. Top-10 vielleicht", gab er als Ziel für den Malaysia GP an. Doch langfristig will Maldonado wieder das Podium angreifen, zum Vorbild nimmt er sich dabei das Weltmeisterteam: "Man muss sich Red Bull ansehen, deren Basis ist das Auto vom letzten Jahr, das gleiche ist bei uns der Fall."