Force India tritt beim großen Preis von Australien mit der gleichen Besetzung an wie bereits vor zwei Jahren. Neben Paul di Resta wird Adrian Sutil im Force-India-Renner sitzen, der sein Cockpit im Vorjahr an Nico Hülkenberg verloren hatte. Beide Fahrer haben sich für den Saisonauftakt viel vorgenommen. Di Resta peilt einen Platz unter den ersten Zehn an, während sein deutscher Stallgefährte bei seinem Comeback-Rennen in der Königsklasse schon damit zufrieden wäre, einen ordentlichen Einstand zu feiern.

"Ich habe bei den Tests nur drei Tage im Auto gesessen, aber ich komme schon sehr gut zurecht", sagte der Deutsche. "Es lässt sich sehr gut fahren und die Balance ist gut. In der Handhabung der Reifen gibt es aber noch einiges zu lernen." Aus diesem Grund vermied es Sutil wahrscheinlich, eine konkrete Zielsetzung für das erste Rennen des Jahres zu formulieren. "Es ist schwierig, ein Ziel für das anstehende Rennwochenende auszugeben, aber im Vergleich zur Saison 2011 möchte ich mich verbessern und das eine oder andere Podium anvisieren", meinte er. "Deshalb müssen wir gut ins Jahr starten und unsere Chancen wahrnehmen."

Teamkollege di Resta dagegen gab sich schon ein wenig forscher. "Wir haben uns für 2013 vorgenommen, unser Resultat vom Vorjahr zu verbessern", sagte er. "Für Melbourne lautet das Ziel, Q3 zu erreichen und um Punkte zu kämpfen." Und die Aussichten, im Albert Park in den elitären Kreis der besten Zehn vorzustoßen, stehen seiner Meinung nach gar nicht einmal schlecht. "Wir sind sehr gut vorbereitet", sagte er. "Die Teams liegen alle sehr dicht beieinander, es dürfte interessant werden. "

Force India: Melbourne Bilanz

Force India in Melbourne: Ein wirklich erfolgreiches Pflaster ist der Albert Park für Force India nicht. Da das Team von Vijay Mallya in der Vergangenheit immer erst zum Saisonende stark wurde, war in Australien meist nicht viel zu holen. Das Highlight setzte Vitantonio Liuzzi 2010 mit einem siebten Rang, was immerhin sechs Punkte einbrachte. Weitere drei WM-Punkte wurden 2011 eingefahren, als Sutil Neunter und di Resta Zehnter wurde. Den letzten der zehn bisherigen Punkte holte der Schotte vergangenes Jahr. Ansonsten stehen bei fünf Anläufen mit zwei Autos vier Ausfälle und zwei Ankünfte außerhalb der Punkteränge zu Buche.

Adrian Sutil in Melbourne: Nur zwei Punkte nahm Sutil bislang aus Down Under mit, die er beide mit seinem neunten Platz 2011 holte. Dasselbe Resultat gelang ihm auch 2009, doch war hier noch das alte Punktesystem in Gebrauch, wodurch er leer ausging. Zwei Jahre zuvor wurde er bei seinem Debüt im unterlegenen Spyker als letztes Fahrzeug in der Wertung 17. Die geraden Jahre standen unter keinem guten Stern: 2008 und 2010 fiel er mit technischen Defekten aus. Zumindest der Statistik nach müsste es dieses Jahr eigentlich gut laufen.

Paul di Resta in Melbourne: Bislang fuhr der Ex-DTM-Champion in beiden Jahren, in denen er in der Formel 1 unterwegs ist, als Zehnter in die Punkte. 2011 profitierte er dabei von der Disqualifikation der beiden Sauber und sammelte so bei seinem Formel-1-Debüt gleich Punkte. Vergangenes Jahr war er Teil des fantastischen Finishs zwischen ihm, Sergio Perez und den beiden Toro-Rosso-Piloten, die alle innerhalb von vier Zehntelsekunden die Ziellinie kreuzten. Dabei musste er sich mit dem dritten Platz in dieser Gruppe begnügen.

Redaktionskommentar - Erwartungen in Melbourne

Motorsport-Magazin.com meint: Sollte Force India wieder ein Resultat am unteren Ende der Top-10 gelingen, wäre das schon als Erfolg zu werten. Nach dem Chaos im Winter muss nun Ruhe ins Team kommen. Zumindest an der Fahrerfront ist die Unsicherheit endlich beseitigt, doch die Finanzkeule um Vijay Mallya hängt weiter wie ein Damoklesschwert über dem Rennstall. Vergessen, ausblenden, auf's Wesentliche konzentrieren lautet die Devise. Ob Adrian Sutil die Pause so gut getan hat wie er stets sagt? Paul di Resta fährt unterdessen um seinen Ruf. In seinem dritten Jahr muss der Schotte endlich ein Highlight setzen, und kaum ein Rennen eignet sich dafür so gut wie der meist turbulente Saisonauftakt. (Heiko Stritzke)