Jenson Button hat in seiner Formel-1-Karriere Höhen und Tiefen erlebt, die 2008/2009 unmittelbar aufeinander folgten. Nach dem Rückzug Hondas Ende 2008 wusste der Brite nicht wohin, ehe Ross Brawn das Team aufkaufte und zu Brawn GP machte. Daher suchte er zunächst im ganzen Feld nach einem Cockpit und klopfte dabei auch an die Tür von Toro Rosso, wie Christian Horner der Daily Mail offenbarte. "Er hat in letzter Minute einen Vertrag bekommen, aber ich kann mich erinnern, dass sein Management uns im Winter 2008 gefragt hat, ob Toro Rosso einen Platz frei hat."

Letztendlich kam doch alles anders und Button beeindruckte den Red-Bull-Teamchef mit seiner Performance. "Jenson hat mich enorm beeindruckt, seitdem er Weltmeister geworden ist, oder sogar seit diesem schwierigen Jahr, als er nicht wusste, ob er weiter fahren würde, nachdem Honda sich zurückgezogen hatte", meinte Horner. "Er ist zurückgekommen und hat 2009 seine Leistung abgeliefert, und dann hat er - vermutlich zur allseitigen Überraschung - umgesattelt und ist zu einem Team gegangen, das als Lewis [Hamiltons] Team wahrgenommen wurde", spielte er auf den Wechsel zu McLaren an.

Ein gewitzter Arbeiter

Doch Button wusste sich in der neuen Umgebung durchzusetzen. Horner erklärte, er habe sich abseits der Strecke sehr klug verhalten und das Team dazu gebracht, sich um ihn zu bilden. "Es sah sehr schnell danach aus, als wäre er in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Und dann hat er natürlich auch angefangen, auf der Strecke seine Leistung abzuliefern", resümierte Horner. "Jenson ist ein ziemlich gewitzter Arbeiter und er wusste vielleicht, dass er im direkten Vergleich nicht so schnell war wie Lewis. Aber indem er andere seiner Fähigkeiten nutzte, konnte er mit ihm kämpfen und ihn schlagen", analysierte der Brite.

Nichtsdestotrotz stellten einige nach dem Abgang Hamiltons zu Mercedes in Frage, ob Button in die neue Rolle des Teamleaders passt - was Horner nicht nachvollziehen kann. "Wenn man sich die Kehrtwendung in Buttons Karriere vor Augen führt, dann ist seine Verwunderung über die Fragen bezüglich seiner Bereitschaft, McLaren zu führen, verständlich."

Button wird jedoch nicht nur die Rolle des Teamleaders bisweilen nicht zugetraut, viele halten den Reifenflüsterer auch für zu wenig aggressiv, gerade im Vergleich zu einem Lewis Hamilton. Doch Button lässt keinerlei Zweifel an seinem Kampfgeist aufkommen, wenn er sagt: "Ich würde alles dafür tun, um zu gewinnen." Er arbeite hart und er spiele hart. "Wenn ich rausfahre und das Visier zumache, dann geht es nur um mich, dann geht es nur darum, die Ziellinie als Erster zu überqueren, für mich und für das Team", stellte Button klar. "Jeder, der den Titel gewonnen hat, hat alles gegeben."