Zwei Wochen vor dem Saisonstart sind Reifen weiterhin das Gesprächsthema schlechthin in der Formel 1. Doch nicht nur der vermeintlich hohe Verschleiß der Pneus liefert Anlass für Diskussionen, sondern auch die Tatsache, dass der Kontrakt mit Pirelli, welcher am Ende des Jahres ausläuft, noch nicht verlängert wurde. Die Italiener signalisierten bereits mehrfach die Bereitschaft, der Königsklasse erhalten zu bleiben, aber Motorsportdirektor Paul Hembery drängt auf eine rasche Entscheidung.

"Je mehr Zeit vergeht, desto schwieriger wird es", äußerte sich Hembery zu den Gesprächen zwischen den Teams und dem Reifenfabrikanten. "Wir sind im Auto-Geschäft und ich denke, jeder, der Zeitungen liest, weiß, dass Europa auf unserem Sektor ziemlich schlecht dasteht", fügte er an. Pirelli sei gegenüber diesen Entwicklungen nicht immun und je mehr Zeit ins Land zieht, desto mehr Fragen würde der Vorstand stellen. Hembery untermauerte erneut, dass Pirelli gewillt ist, der Formel 1 die Treue zu halten, jedoch nicht zu jedem Preis.

"Wir legen Wert auf den Sport und können darüber nicht hinausgehen, weil wir gegenüber unseren Investoren eine Verpflichtung haben", sagte er und merkte ein wenig kryptisch an: "Je mehr Zeit vergeht... vielleicht ändern große Unternehmen ihre Meinung. Ich hoffe, dass das nicht geschieht." Soweit sei es zwar noch nicht, aber Pirelli würde sich die Zahlen ansehen und es mit jedem Tag düsterer werden. "Man kann nicht trennen, was in der Wirtschaft passiert und was man in den Bereichen Branding und Promotion versucht", so Hembery.

Der Brite verriet, dass die meisten Teams den Bedingungen des neuen Vertrags bereits zugestimmt hätten, aber mit den verbliebenen Rennställen noch immer einige Punkte zu besprechen wären. "Wir haben eine gute Anzahl von Teams, die weitermachen wollen", sagte er. "Es gibt einige [hauptsächlich kommerzielle] Diskussionspunkte mit ein paar Teams, aber das ist in diesem Prozess normal."