Toto Wolff hat Motorsport im Blut. Der neue Executive Director des Mercedes Formel-1-Teams fuhr früher selbst Sportwagenrennen und heimste sogar einige Klassenerfolge ein. "Ich war sicher nicht in dem Maße talentiert, wie ich ambitioniert war", verriet er gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Mir ist schon früh klar geworden, dass ich in der Formel 1 nicht erfolgreich gewesen wäre."

Somit schlug er einen herkömmlichen Weg ein, arbeitete als Angestellter für Unternehmen, machte sich selbstständig und ist mittlerweile Teilhaber am Mercedes F1-Werksteam. "Zwischen dem ambitionierten und nicht talentierten Rennfahrer und dem Finanzinvestor, der an einem F1-Team beteiligt ist, liegen dann aber doch 20 Jahre", betont er.

Dabei fühlt sich Wolff heute fast wie ein Student. Er nahm sich eine Wohnung in Oxford und verbringt die meiste Zeit dort oder auf Reisen in aller Motorsportwelt. Im Unterbewusstsein begleiten ihn manchmal Gedanken an seine Frau Susie, die bis Ende vergangenen Jahres in der DTM für Mercedes startete und jetzt als Entwicklungsfahrerin für Williams ins Cockpit steigt.

"Es ist nicht angenehm, es war aber auch in der DTM schon nicht angenehm", beschreibt Wolff das Gefühl, seiner Frau beim Rennfahren zuzusehen. "Es ist Hochleistungssport und man kann sich verletzen und das unangenehme Gefühl fährt immer mit." Er selbst hatte einen schweren Unfall auf der Nordschleife des Nürburgrings.

Der Unfall von Marussia-Testfahrerin Maria de Villota im vergangenen Jahr jagt Wolff mit Blick auf seine Frau allerdings keine Angst ein. Die Kollision mit der heruntergelassenen Laderampe eines Teamtransporters sei ein absoluter Zufall gewesen. Zudem sei die Herangehensweise bei Williams eine ganz andere. Dennoch verriet Susie vor kurzem, dass ihr Toto verboten habe, an den 24 Stunden von Le Mans teilzunehmen.

"Wenn Susie mir erzählt, dass sie im Regen mit Tempo 300 einen Aero-Test fährt, um zu schauen, wie Seitenwinde auf das Auto wirken, frage ich mich immer, ob ich das wirklich so genau wissen will?" Susies Testbericht fällt jedoch stets euphorisch aus: "Das war super!"