Nico Rosberg konnte am ersten Testtag in Jerez gerade einmal 62 Kilometer in seinem neuen Arbeitsgerät, dem W04, zurücklegen. Nach drei Runs und insgesamt 14 Runden am Morgen musste der Deutsche den Silberpfeil aufgrund elektrischer Probleme abstellen und verursachte rote Flaggen. Dabei sorgte er für spektakuläre Bilder, da sich unverbranntes Benzin am Auspuff entzündete, jedoch keinen großen Schaden verursachte. Weitere Untersuchungen ergaben, dass der Fehler in einem Kabelstrang entstand.

Zu Beginn der Wintertestfahrten würden oft Probleme auftreten, da das Auto mit einem völlig neuen Design gefahren werde, wusste Rosberg die Lage einzuordnen. "Wir hatten heute Morgen ein elektrisches Problem und haben uns, sobald wir die Wurzel des Übels gefunden hatten, entschieden, die Teile zu modifizieren, um sicherzugehen, dass das nicht noch einmal passiert." Das Fazit des 27-Jährigen fiel dennoch positiv aus. "Sehr gut, sehr positiv", beurteilte er seine erste Fahrt im neuen Auto. "Ich könnte nicht sagen, ob wir besonders schnell waren, aber das Gefühl war wirklich gut. Ich konnte pushen, die Balance war okay und ich habe es genossen, zu fahren."

Die Lücke schließen

Natürlich sei es gerade zu dieser Zeit des Jahres wichtig, so viel Zeit wie möglich im Auto zu verbringen und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es funktioniert. "Aber die Problemchen sind einfach Teil des Spiels. Während der Runden, die ich heute Morgen gedreht habe, hatte ich ein gutes Gefühl mit dem Auto und es fühlte sich solide an", beschwichtigte Rosberg.

Und bei einer Sache war er sich ganz sicher: Im Vergleich zum Auto des Vorjahres sei der Mercedes F1 W04 eine deutliche Verbesserung. "Ich kann Ihnen garantieren, dass das Auto ein großer Schritt nach vorne ist. Wir hoffen, dass wir die Lücke geschlossen haben", sagte er. "Im letzten Jahr war es mehr als eine Sekunde am Ende des Jahres. Wir müssen näher kommen, das ist klar. Und wir werden näher kommen." Am Ende des ersten, wenn auch wenig aussagekräftigen Kräftemessens der neuen Saison, belegte Rosberg Rang acht.

Rosberg will in dieses Ergebnis jedoch nicht viel interpretieren. Mit dem neuen Boliden habe Mercedes die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Saison erfüllt. "Ich glaube, sie haben uns eine gute Basis gegeben. Jetzt liegt es an uns, das Beste daraus zu machen: die Probleme zu finden und zu verbessern", so der Shanghai-Sieger von 2012. "Wir müssen jetzt den Leuten in der Fabrik Feedback geben. Was sind die Dinge, die uns zurückhalten? Was müssen wir beibehalten? Darum geht es, aber wir bewegen uns in die richtige Richtung."