Fernando Alonso freut sich auf das anstehende Jahr und die Aufgabe, mit der Scuderia den langersehnten, ersten gemeinsamen Titel einzufahren. Seiner Meinung nach hat das Team sein Potenzial und die gesamte Leistungsfähigkeit der Truppe aus Maranello in den vergangenen Monaten noch einmal entscheidend gestärkt, sodass das letzte Quäntchen Glück, das 2012 noch zum Titel fehlte, heuer regelrecht erzwungen werden kann. Besonders die mit Sicherheit bessere Test- und Frühform war für den Spanier Anlass, positiv in die neue Saison hineinzublicken. Die Lektionen aus den verpatzen Auftaktmonaten des Vorjahres habe man gezogen, so Alonso, der versicherte: "Ich bin jetzt viel zuversichtlicher, keine Frage."

2013 werde man von Beginn an mit Vollgas angreifen können. "Die Regeln sind im Bereich der Aerodynamik mehr oder weniger gleich geblieben. Letzten Winter haben wir im Vergleich zu 2011 komplett die Position des Auspuffs verändert - mit dem Auto war es daraufhin ein bisschen wie bei einem Ratespiel", reflektierte der Doppelchampion am Rande des Ferrari-Wroooms in Madonna di Campiglio abermals über die Probleme in der Vergangenheit. "Dieses Jahr sollte diesbezüglich also viel normaler verlaufen - daher sind wir auch optimistischer." Für Alonso stand fest: "Wir können schneller oder auch langsamer als die anderen sein, aber bestimmt nicht anderthalb oder zwei Sekunden hinter der Pace - das wird nie wieder passieren, denn damit haben wir letztes Jahr wirklich einen Negativrekord aufgestellt."

Windkanalarbeit essentiell

2013 will Alonso alle Hürden überspringen und Weltmeister werden, Foto: Sutton
2013 will Alonso alle Hürden überspringen und Weltmeister werden, Foto: Sutton

"Schlechter zu beginnen, als wir das letztes Jahr getan haben, ist wahrscheinlich unmöglich", fand der Asturier. Sorgen, dass die vorübergehende Schließung und Renovierung des Windkanals in Maranello einen abermals zurückwerfen könnte, hatte Alonso keine. Mit dem Ausweichen auf die Ex-Toyota-Einrichtungen in Köln sei sichergestellt, dass man den Schaden bestmöglich abfedern könne. Im Vergleich zu 2012 stelle der Umzug sogar eine signifikante Verbesserung dar. "Das sollte uns helfen, mehr Konstanz in die dort erzielten Ergebnisse hineinzubringen", glaubte der 31-Jährige. Ein Formel-1-Team sei eine unglaublich komplexe Sache. "Die Aerodynamik ist eine der Hauptkomponenten, genauso wie die Arbeit im Windtunnel."

2012 habe genau das einen so ins Hintertreffen geraten lassen: "Wir hatten einen Frontflügel, der uns auf dem Prüfstand gute zwei Zehntel Zeitgewinn eingebracht hat. Wir haben ihn dann weiter getestet, mit an die Rennstrecke gebracht und dort war er auf einmal noch langsamer als die vorherige Spezifikation", erläuterte Alonso die Schwierigkeiten und räumte ein: "Ja, es gab Zeiten, da standen die Ergebnisse der Tests im Windkanal nicht in korrektem Zusammenhang zu dem, was anschließend mit den Teilen auf der Strecke passiert ist." Mit einheitlichen Daten aus Köln könne man das in Zukunft aber vermeiden. "Wir sind in den letzten Jahren ein bisschen hinten gewesen. Mit Beginn von 2013 hoffen wir, dass wir wieder die sind, die die Innovationen bringen."

Der Schlüssel dafür sei einfach: "Es muss einfach das Zusammenspiel zwischen Windtunnel und Piste stimmen", so Alonso, der anfügte: "Wir haben viele Dinge geändert, nicht nur im Windkanal. Wir wurden durch neue Teammitglieder verstärkt und vertrauen diesen Neuerwerbungen ebenso wie den Technikern, die wir schon im Team hatten. Es herrscht großes Vertrauen, auch in die Führung und die Chefs." Mit diesem starken Zusammengehörigkeitsgefühl soll in wenigen Monaten der Sprung an die Spitze der F1-Welt gelingen. "Wir müssen uns einfach auf das Fahren konzentrieren und sowohl Felipe als auch ich, sind parallel dazu sicher, dass wir noch besser sein können: Sowohl in puncto Aerodynamik als auch bei der Innovation." Noch müsse man aber die Testfahrten abwarten. "Bis Australien ist ja noch viel Zeit...", grinste Alonso.