Daraus, dass er sich für höhere Aufgaben berufen fühlte, machte Paul di Resta nie einen Hehl. Doch weder bei McLaren noch bei Mercedes wurde der Force-India-Pilot bei der Fahrerwahl berücksichtigt. Sein deutscher Teamkollege Nico Hülkenberg war hingegen sogar bei Ferrari im Gespräch, sollte der Mythosmarke der Geduldsfaden mit Felipe Massa reißen. Bekanntlich durfte der Brasilianer sein Ferrari-Cockpit behalten, doch Hülkenberg wechselte zu Sauber, das in der Endabrechnung immerhin einen Platz vor Force India lag.

Vergangene Woche zeigte sich di Resta noch immer verbittert. Vor allem die Tatsache, dass mit Sergio Perez ein Fahrer mit starkem finanziellen Hintergrund bei McLaren den Vorzug erhielt, schmeckte dem Schotten nicht. Dem Anschein nach kann er sich aber jetzt mit seiner Rolle bei Force India anfreunden: "Ich freue mich sehr auf den Fight. Ich bin ungeduldiger denn je", sagte er gegenüber Autosport.

Besonders auf ein Wiedersehen mit seinem ehemaligen Teamkollegen freut sich der 26-Jährige. "Es wäre ziemlich schön, mit Nico [Hülkenberg] ohne Stallorder auf der Strecke zu kämpfen. Er wird unser Hauptgegner sein." Doch nicht die persönliche Revanche für eine Niederlage im teaminternen Duell 2012 ist di Restas Ziel, generell stehe der Angriff auf Sauber bei Force India im Fokus. Gleichzeitig müsse man aber auch auf die wiedererstarkten Williams achten, so di Resta.

Die durchwachsene vergangene Saison hat der Brite indes schon abgehakt. "Ich denke nicht mehr daran." Die Winterpause kam Di Resta gerade recht, da er vor allem in der zweiten Saisonhälfte mit seiner Leistung zu kämpfen hatte: "Es war gut, einen Monat Pause zu haben, auch wenn ich am liebsten nächste Woche wieder ins Auto gestiegen wäre, um darüber hinwegzukommen. Aber vielleicht wäre eben das nicht richtig gewesen, weil sich nicht viel zu ändern schien."

Ganz so dramatisch sah es im vergangen Jahr allerdings nicht aus. Zwar schaffte Force India den Sprung aufs Podium nicht, in der Gesamtwertung fehlten den Indern jedoch nur 17 Punkte auf Sauber und weitere 16 auf Mercedes. "Wir haben es zwar nicht geschafft, ein Highlight zu setzten, aber ich denke, dass wir als Team Konstanz lieber hatten", resümierte di Resta.