Für viele Fans wäre es das Nonplusultra: Dreifach-Champion Sebastian Vettel und Fernando Alonso, der von der Mehrzahl der Fahrerlagerexperten als derzeit bester Fahrer angesehen wird, in einem Team - und das dann noch bei der legendären wie sagenumwobenen Scuderia Ferrari. Doch der Traum des F1-Superteams, das wohl die einzige Möglichkeit wäre, die ewigen Diskussionen, welcher der beiden Rivalen der bessere sei, beenden könnte, wird es so schnell nicht geben.

Sitzen auch in Zukunft in andersfarbigen Autos: Alonso & Vettel, Foto: Sutton
Sitzen auch in Zukunft in andersfarbigen Autos: Alonso & Vettel, Foto: Sutton

Stefano Domenicali räumte beim Ferrari-Event Wrooom in Madonna di Campiglio ein, dass sein Rennstall keinen positive Nutzen hinter einer derartigen Superkombination sehen würde, da diese vielmehr die Gefahr von Streitigkeiten bergen würde. "Wir haben immer betont, und ich denke, unser Präsident [Luca di Montezemolo] hat es ebenfalls bestätigt, dass ein Dreamteam mit Sicherheit etwas Außergewöhnliches ist, so es denn gut geführt ist und funktioniert." Eben daran hatte der Ferrari-Teamchef mit Blick auf die Paarung Vettel/Alonso aber so seine Zweifel. "Im Moment ist das nicht unser Ziel. Wir müssen das Maximum aus der Performance unseres Teams ziehen", so der Italiener, der anfügte: "Dabei müssen wir sehr vorsichtig sein."

Vettel und Alonso in einen gemeinsamen Topf zu werfen, würde hingegen Konfliktpotenzial erzeugen - etwas, das man sich bei Ferrari derzeit nicht leisten kann und will. "So ist es doch nicht nur in der F1 sondern in der ganzen Sportwelt. Wenn man alle Nummer-1-Sportler zusammen an einen Tisch setzt, kann das unter Umständen mehr Schaden anrichten, als dass es hilft." Daher würde für Ferrari eine Verpflichtung des deutschen Red-Bull-Piloten keinen Sinn machen, solange Alonso bei den Roten noch das Zepter schwingt.

Marko-Kritik wird auf der Strecke beantwortet

Ein rasches Ende der Rivalität zwischen den Roten und Red Bull scheint also nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil: Die Kritik, die seitens Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko zuletzt an Alonso und seine politische Herangehensweise an den Endspurt im Titelkampf herangetragen wurde, konnte Domenicali beispielsweise nicht verstehen. Der 47-Jährige erklärte, er sei vollends zufrieden mit dem Verhalten seines spanischen Stars gewesen. "Ich denke ehrlich gesagt, dass Fernando extrem auf seine Leistung konzentriert war und es gibt immer ein paar Personen, die glauben, sie können von anderen Reaktionen provozieren."

"Sie versuchen, etwas herauszukitzeln und die Meinung anderer zu attackieren und sie dadurch vielleicht zu schwächen", erklärte Domenicali mit Blick auf die Provokationen des Österreichers. Allerdings gäbe es recht einfache Wege, eben diesen Herr zu werden: "Von meinem Standpunkt aus kann ich versichern, dass unser Fokus darauf liegt, eine Antwort auf der Strecke zu geben anstatt mit Worten. Worte zählen eben nicht so viel...", erklärte der Italiener, der hinzufügte: "Wir werden auf all das antworten, indem wir versuchen, möglichst stark zu sein und vor allem eines: in Front."