Als Nico Rosberg 2006 in die Formel 1 einstieg und gleich in seinem ersten Rennen in Bahrain mit dem Williams die schnellste Rennrunde holte, wurde ihm sofort eine große Zukunft prophezeit. Dass er danach noch 110 weitere Rennen auf seinen ersten Grand-Prix-Sieg würde warten müssen, konnte damals keiner ahnen. In China 2012 war es endlich soweit, die größte Champagnerflasche und der größte Pokal auf dem Podest waren für ihn reserviert.

Rosberg war ein wahres Sahnewochenende geglückt, so sah er das selbst auch. "Besser hätte es nicht laufen können. Es ist auch der erste Sieg eines neuen Silberpfeils und für dieses großartige Team. Das ist etwas ganz Besonderes für mich. Ich werde dieses Rennen sicher nie vergessen und die letzten 20 Runden fühlten sich an, als ob ich an den 24 Stunden von Le Mans teilnehmen würde", erzählte Rosberg im Anschluss. Noch schöner wäre der Erfolg nur gewesen, hätte das Team Michael Schumachers Reifen ordentlich montiert und es hätte den 1-2-Sieg gegeben.

Aber auch so war die Freude groß, bei Rosberg wie bei Mercedes. Und im restlichen Fahrerlager gönnte man dem Deutschen den Sieg. Denn Rosberg ist ein durchaus zugänglicher Typ, der mit erfreulich wenig Allüren aufwartet. Zwar meinen einige Fans, sie müssten ihn als Schnösel bezeichnen, weil er gut aussieht, aus gut situiertem Haus kommt und eine gute Bildung genoss, die würden aber wohl anders reden, hätten sie ihn selbst einmal getroffen. Kaum einer im Fahrerlager wirkt trotz hohem Einkommen und den Privilegien als Formel-1-Pilot so locker und bodenständig wie Rosberg.