Die Saison hätte für Marussia nicht bitterer enden können. Der russische Rennstall war als Zehnter der Konstrukteurs-Wertung nach Brasilien gereist, musste sich dort jedoch Caterham geschlagen geben, obwohl Charles Pic mit Rang zwölf sein bestes Karriereresultat erreichte. Da Vitaly Petrov jedoch Elfter wurde, reichte diese Leistung nicht aus, um sich vor der Konkurrenz zu behaupten.

"Es gibt nicht wirklich viel sagen, das Ergebnis spricht für sich selbst, wir hatten heute einfach kein Glück", zeigte sich Timo Glock enttäuscht. Der Deutsche lag gut im Rennen, ehe Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne nach dem Restart in sein Heck krachte, weshalb er die Box aufsuchen musste und bis ans Ende des Feldes zurückfiel. "Es hat sich gezeigt, wie schnell sich alles unter diesen Bedingungen drehen kann", spielte Glock auf das wechselhafte Wetter an.

Zwar sei die Enttäuschung im gesamten Team groß, doch man dürfe nun nicht vergessen, was in dieser Saison erreicht wurde, betonte der 30-Jährige. "Wir müssen so stark und motiviert wie möglich bleiben und darüber schnell hinwegkommen, da wir allen gezeigt haben, was wir leisten können, wenn das Glück keine Rolle spielt", hob er hervor. Da Marussia im nächsten Jahr endlich über KERS verfügen wird, könnte die Aufgabe nun etwas leichter werden.

Charles Pic verlor kurz vor dem Fallen der Zielflagge das entscheidende Duell mit Vitaly Petrov, was Caterham den ausschlaggebenden Positionsgewinn bescherte. Pic, der im kommenden Jahr ausgerechnet für Caterham an den Start gehen wird, sprach trotz des enttäuschenden Ausgangs von einem seiner besten Rennen für das Team.

"Unsere Strategie war richtig und ich habe das gesamte Rennen hindurch sehr hart gepusht", sagte der Franzose. "Die Bedingungen waren nicht einfach, es war sehr rutschig, aber das Auto hatte eine gute Balance. Am Ende haben wir unglücklich verloren."

Teamchef John Booth zeigte sich ebenfalls tief enttäuscht und sprach davon, die richtigen strategischen Schritte gesetzt zu haben, doch am Ende hätten Faktoren den Ausschlag gegeben, die nicht der Kontrolle des Teams unterlagen. Der Brite hob die Entwicklungen des Rennstalls über die Saison hervor und betonte, wie sehr man sich verbessert habe - lagen in Australien zwischen Marussias schnellster Runde und jener von Sieger Jenson Button noch 4,5 Prozent, waren es am Ende der Saison nur mehr 2,5. "Wenn wir das Gesamtbild betrachten, ist es noch ermutigender, als es ohnehin den Anschein hatte", fand Booth für seine Mannschaft lobende Worte.