Michael Schumacher befindet sich in der längsten Punkte-Durststrecke seiner Formel-1-Karriere. Der Kerpener konnte seit vier Grands Prix sein Punktekonto nicht mehr aufstocken. Auch Teamkollege Nico Rosberg macht der Silberpfeil zu schaffen, seit dem Singapur GP schaffte er es nicht mehr in die Top 10. In Abu Dhabi soll für Mercedes die Wende erfolgen und ein versöhnlicher Saisonabschluss eingeleitet werden.

Denkt man an Abu Dhabi, denkt man automatisch an die spektakulären Bilder von malerischen Sonnenuntergängen, beleuchteten Hotels und Formel-1-Boliden, die vor dieser Kulisse ihre Rennen austragen. Auch aus der eingeschränkten Cockpitsicher ist das etwas Spezielles: "Die Anlage dort ist State of the Art, sehr modern, sehr attraktiv. Das Timing trägt zur Attraktivität bei: vom Tag in die Nacht zu fahren ist definitiv etwas Besonderes und bringt einen ganz eigenen Spaß", gerät Michael Schumacher ins Schwärmen.

Aus sportlicher Sicht hofft der Rekordweltmeister, Lehren aus den vergangenen Rennwochenenden gezogen zu haben: "Ich hoffe aber, dass wir das, was wir dort (in Indien, Anm. d. Red.) gelernt haben, in Abu Dhabi positiv umsetzten können." Teamkollege Nico Rosberg sieht beim kommenden Grand Prix die Reifen einmal mehr als Schlüsselfaktor: "An diesem Wochenende wird die Nutzung der Reifen erneut entscheidend sein. Wir arbeiten hart daran und wollen in Abu Dhabi einige Punkte holen sowie mehr für das nächste Jahr lernen."

Teamchef Ross Brawn sieht die restlichen Rennen der Saison hauptsächlich als Entwicklungsphase für das nächstjährige Auto: "Unser Team erlebte bei den abschließenden Überseerennen der Saison bislang eine schwierige Zeit, aber wir arbeiten weiter hart, um unsere Performance zu steigern. Gleichzeitig nutzen wir die Gelegenheit, um uns Weiterentwicklungen für die nächste Saison anzusehen."

Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug hofft bei der Jagd nach Punkten vor allem auf die Charakteristik der Strecke: "Der Yas Marina Circuit ist ganz anders als die Strecke in Neu Delhi am vergangenen Wochenende: Die Bremsen werden sehr stark belastet - insgesamt gibt es pro Runde elf harte Bremsmanöver." In der Qualifikation darf Haug auf den Faktor DRS hoffen. In Abu Dhabi werden im Qualifikationstrimm 59% der Strecke mit geöffnetem DRS gefahren, nur Monza und Montreal bieten mehr DRS-Potential.