136 Punkte hat Mercedes aktuell auf seinem WM-Konto. Damit liegen die Silberpfeile auf Platz fünf der Konstrukteurswertung, wobei noch Gefahr von hinten in Form von Sauber droht. Für Teamchef Ross Brawn war besonders die zweite Saisonhälfte sehr schmerzlich. "Die erste Hälfte war vielversprechend, wir hatten gute Ergebnisse, aber die Performance in der zweiten Hälfte war schlicht enttäuschend", gestand Brawn.

Doch das Team hat seine Lektion gelernt, nahm Umstrukturierungen beim Aerodynamik-Team vor und blickt nun optimistisch in die Zukunft. Mit Lewis Hamilton und Nico Rosberg setzt Mercedes ab 2013 auf eine neue Fahrerpaarung, wobei sich für Brawn eigentlich nicht viel ändert. "Wir haben erneut zwei großartige Fahrer in unserem Team. Sicherlich sind die Herangehensweisen der beiden unterschiedlich - wie genau, werden wir noch erfahren - aber ich freue mich auf Lewis. Niemand wäre besser gewesen, um Michael zu ersetzen", betonte Brawn.

Bereits vergangenen Winter führte Mercedes erste Gespräche mit dem Management von Hamilton, da man wusste, dass sein McLaren-Vertrag Ende 2012 ausläuft. "Lewis hat sehr viel Zeit mit Bob Bell und den Ingenieuren verbracht, Nick Fry hat die Gespräche mit dem Management geführt - das ganze Team war in das Projekt 'Hamilton' involviert. Am Ende konnten wir Lewis überzeugen, dass Mercedes für ihn das beste Team ist - und ich bin überglücklich über das Ergebnis", verriet Brawn.

Schumacher wusste Bescheid

Neben dem neuen Reglement 2014 sei Hamiltons Neugier ausschlaggebend für den Wechsel gewesen, immerhin ist er bisher nur für ein Team in der F1 gefahren. "Es hat ihn gereizt, ein neues Team kennen zu lernen, zu sehen wie sich die Beziehungen innerhalb des Teams entwickeln und wie sehr er bei der Entwicklung des Teams helfen kann. Er weiß nur wie die Dinge bei McLaren gehandhabt werden - und das Team macht seinen Job gut", erklärte Brawn. Einen guten Job habe damals Benetton gemacht als er sich zu einem Ferrari-Wechsel entschied.

"Erst bei Ferrari habe ich gesehen, dass man manche Dinge noch besser machen kann. Das will Lewis nun auch bei uns herausfinden", so Brawn. Spekulationen, wonach Mercedes Schumacher einfach vor vollendete Tatsachen gestellt hat, dementiert der Teamchef. "Wie alle großen Entscheidungen hat sich auch die Fahrerentscheidung über lange Zeit entwickelt. Michael wusste von Beginn an über alles Bescheid", betonte Brawn.