Nach dem guten Saisonauftakt und dem Sieg von Nico Rosberg in Shanghai hat Mercedes mit seinem aktuellen Boliden nicht mehr ganz vorne mitmischen können. Teamchef Ross Brawn weiß, dass für die kommende Saison ein großer Schritt notwendig ist, damit man wieder um Siege fahren kann. Auf der anderen Seite hat Brawn schon erfahren müssen, dass radikale Schritte nicht immer automatisch zum Erfolg führen.

"Wenn man sich unsere momentane Leistungsfähigkeit ansieht, sieht man, dass erhebliche Änderungen notwendig sind, um den Speed wieder zu finden. Aber ich bin mir sicher, dass wir es schaffen können", so Brawn gegenüber Autosport. Gleichzeitig mahnt der Teamchef aber zur Vorsicht: "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Teams mit einem radikalen Auto schon auf die Nase gefallen sind."

Neue Konzepte und Ideen gefragt

Es sei einfach nicht möglich, ein extremes Auto zu entwickeln, nur weil die Ideen gut klingen. "Wenn, dann macht man es aus wichtigen und sehr logischen Gründen." Am aktuellen Auto würde es keine punktuelle Schwachstelle geben, so Brawn weiter. "Es gibt einige Dinge am Auto, die sehr interessant und aufregend sind, es wird eine gute Mischung, aber auf jeden Fall sehr viel Arbeit im Verbessern der Grundlagen."

Als Ziele in der Entwicklung nennt Brawn einen tieferen Schwerpunkt, ein steiferes, aber gleichzeitig leichteres Auto, mehr Anpressdruck und weniger Abtrieb. "Wenn man das mit einigen interessanten Konzepten und Ideen kann, dann hat man die Lösung." 2012 hätte man in der zweiten Saisonhälfte einfach zu spät auf die Vorteile des Auspuffs mit Coanda-Effekt gesetzt. "In der ersten Saisonhälfte waren die Leute dagegen noch zu sehr mit den Reifen beschäftigt."