Sebastian Vettel führt zwar mittlerweile die Weltmeisterschaft an, doch ohne seine beiden Ausfälle in Valencia und Monza, die durch eine defekte Lichtmaschine hervorgerufen worden waren, könnte der Vorsprung des Red-Bull-Piloten bereits deutlich komfortabler sein. Nach dem Rennen in Italien entschied sich Renault, zu einer Vorjahres-Spezifikation der Lichtmaschine zurückzukehren, um sicherzustellen, dass künftig keine Probleme mehr auftreten.

Da Renault jedoch nicht über genügend Vorjahresmodelle verfügt, um das Saisonfinale bestreiten zu können, arbeitete der französische Motorenfabrikant zuletzt an einer neuen Version, die bei den letzten Rennen des Jahres zum Einsatz kommen wird. Remi Teffin, der für die Aktivitäten von Renault Sport F1 an der Rennstrecke verantwortlich zeichnet, erklärte, dass man mit dieser zufrieden sei und die altbekannten Probleme nicht mehr auftreten sollten.

"Die Lichtmaschine wurde ausgetauscht und modifiziert", erklärte Taffin. "Wir haben in Singapur eine neue Version getestet und eine weitere in Suzuka", führte er aus. Diese sei auch in Korea zum Einsatz gekommen und wird in Indien ebenfalls Anwendung finden. "Zudem haben wir sie am Prüfstand getestet und das wird die Spezifikation sein, die wir in diesem Jahr einführen werden, wenn es notwendig sein sollte. Wir haben aber auch andere Spezifikationen, die von der Forschungs- und Entwicklungsabteilung kommen und schon auf 2013 fokussiert sind", blickte Taffin bereits in die Zukunft.

Entscheidung liegt bei Renault

Während für die Rennen in Indien und Abu Dhabi noch genügend Lichtmaschinen der 2011er-Baureihe zur Verfügung stehen, wird es spätestens in Austin zu einem Wechsel zur verbesserten Version des aktuellen Jahres kommen. Taffin erklärte, dass auch wenn Red Bull einem Wechsel in der aktuellen WM-Situation widerstrebend gegenüber stehen könnte, die endgültige Entscheidung alleine von Renault getroffen werden wird.

Wann genau die von Renault ausgerüsteten Teams - neben Red Bull werden auch Williams, Lotus und Caterham von den Franzosen ausgestattet - zur neuen Spezifikation wechseln, sei eine schwierige Entscheidung, gab Taffin zu, da es sich nicht nur um eine technische Frage handeln würde, sondern auch persönliche Gefühle eine Rolle spielen. "Selbst wenn wir alle Validierungs-Prozesse durchlaufen haben, sagen die Leute 'Stopp, sollten wir nicht die alte Version behalten?'", erklärte er die Problematik. "Die entscheidende Frage ist der Zeitpunkt des Wechsels von einer Einheit von 2011 mit zu viel Laufleistung zur neuen Spezifikation." Aufgrund dessen wird Renault den Zeitpunkt selbst wählen und ihn nicht den Teams überlassen, da diese mit zu vielen emotionalen Gefühlen zur Sache gehen würden, führte Taffin aus.