Die erste gewichtige Entscheidung auf dem Fahrermarkt der Formel 1 ist gefallen, in der kommenden Saison wird neben Nico Rosberg nicht Michael Schumacher, sondern Lewis Hamilton im Silberpfeil sitzen. Für Niki Lauda, der nun als Vorsitzender des Aufsichtsratsgremiums bei Mercedes AMG fungiert, stellt die deutsch-britische Paarung das stärkste Duo im gesamten Fahrerfeld dar.

"Ich habe mich ganz klar für die neue Pilotenpaarung ausgesprochen", sagte der Österreicher in der Kleinen Zeitung. "Mercedes hat jetzt das beste Pilotenduo der Formel 1. Schauen Sie sich die anderen Teams an. Ob Vettel und Webber bei Red Bull, ob Button bei McLaren oder Ferrari, wer auch immer dort neben Alonso fahren wird, so stark wie Rosberg und Hamilton sind sie alle nicht", zeigte er sich von seinen künftigen Piloten begeistert und erwartet zudem, dass sich die beiden gegenseitig zu Höchstleistungen anstacheln werden. "Ich bin überzeugt, dass sich die beiden bei Mercedes so richtig gegenseitig hochschaukeln werden."

Da jedoch selbst die besten Piloten ohne entsprechendes Arbeitsgerät nicht in der Lage sind, Erfolge zu feiern, gelte es nun, einen entsprechenden Boliden auf die Beine zu stellen. "Wir müssen den beiden über den Winter ein Auto bauen und hinstellen, welches absolut konkurrenzfähig ist", stellte Lauda unmissverständlich klar und übte damit auch Kritik an der bisherigen Vorgehensweise des Teams. "Der Mercedes-Konzern will endlich sehen, dass etwas weiter geht. Das wird primär sicher das Schwierigste." Der dreimalige Weltmeister wird zwar nicht selbst unmittelbar an der Entwicklung des Wagens beteiligt sein, hat sich jedoch zum Ziel gesetzt, schleunigst herauszufinden, warum Mercedes in diesem Jahr abermals hinter den Erwartungen zurückblieb.

Arbeitsbeginn nach Japan

Warum es für die Stuttgarter trotz Rosbergs Sieg in China unter dem Strich alles andere als nach Wunsch lief, konnte Lauda selbst noch nicht beantworten, zog jedoch einen Vergleich zu anderen Rennställen. "Schauen Sie sich Red Bull an. Das war das Top-Team des letzten Jahres. Hat ein Dutzend Grands Prix hintereinander gewonnen. Und heuer sind sie zu Jahresbeginn plötzlich nicht mehr richtig mitgekommen", führte er aus. "Deshalb wird es für Mercedes so wichtig sein, dass nach der Winterarbeit bereits ein entsprechendes Auto bereit steht."

Obwohl Lauda sichtlich vor Tatendrang strotzt, wird man den Österreicher nicht am Kommandostand finden. "An der Boxenmauer habe ich nix verloren", stellte er klar. "Zeitintensiv wird's vor allem zu Beginn trotzdem. Ich muss einige Dinge wieder von Grund auf lernen." Richtig ernst wird es für Lauda, der weiterhin als TV-Experte auftreten wird, nach dem Rennen in Suzuka am kommenden Wochenende. "Wenn wir dann vom Grand Prix in Japan zurück sind, geht's los. Ich muss mir ja zuerst einmal sämtliche Informationen holen und mir das ganze Team genau anschauen."