Mark Gillan, Chefingenieur bei Williams, konnte selbst aus dem desaströsen Singapur-Rennen noch positive Schlüsse ziehen. Trotz der Ausfälle beider Piloten ist er von der Zuverlässigkeit des Boliden überzeugt und lobt Bruno Senna und Pastor Maldonado aufgrund ihrer guten Leistungen auf der Strecke. Die Enttäuschung über das verpasste doppelte Punkteresultat kann er jedoch nicht verbergen. "Es ist sehr enttäuschend. Wir hatten Probleme an beiden Autos, ein Hydraulikleck an Pastors Auto. Am Anfang dachten wir, es wäre bis zum Ende des Rennens ok, aber es wurde immer schlimmer, und es war ziemlich klar, dass das Rennen vorbei war, also holten wir ihn in die Box und gaben auf", erklärte er.

"Bei Bruno war es sehr frustrierend, er hatte ein KERS-Problem, also musste er schließlich ebenfalls aufgeben. Wir haben heute viele Punkte verloren", konstatierte Gillan. "Beide Fahrer haben sich extrem gut geschlagen, Pastor und Bruno waren auf der Strecke ziemlich schnell unterwegs. Bruno hatte einen hervorragenden Start, er war auf jeden Fall schnell genug, um in die Punkte zu kommen. Gegen Ende des Rennens hatte er eben kein KERS mehr, um sich wehren zu können, deshalb war es enttäuschend für Bruno, und auch für Pastor."

Das Safety Car kam ungelegen

Zudem spielte Williams das Safety Car übel mit, denn beide Piloten hatten gerade erst die superweichen Reifen aufgezogen. Um konkurrenzfähig zu bleiben, mussten sie dann erneut die Box ansteuern und auf die weichen Pneus wechseln. "Es ist furchtbar enttäuschend. Zu einem Zeitpunkt des Rennens hatten wir beide Autos in den Punkten. Wenn man sich anschaut, wo Bruno gestartet ist, war das außergewöhnlich. Aber die Dinge ändern sich sehr schnell, wir sind bitter enttäuscht", gestand der Williams-Mann.

"Wir nehmen dennoch viel Positives mit, beide Fahrer haben sich gut geschlagen. Ohne die mechanischen Defekte hätten wir vielleicht zwei Autos in den Punkten gehabt, darüber sind wir sehr glücklich", bilanzierte er. "Das Safety Car kam uns nicht gelegen, also müssen wir strategisch gesehen daraus lernen." Der FW34 sei zuverlässig und es habe an diesem Wochenende ansonsten kaum Probleme gegeben. "Das macht es noch frustrierender", stellte Gillan fest.

"Wir sind sehr zufrieden mit der Pace des Autos, das ist also etwas Positives, was wir in die nächsten Rennen mitnehmen. Wir versuchen herauszufinden, was in Bezug auf die Zuverlässigkeit dieses Wochenende los war. Ich war sehr zufrieden mit den beiden Fahrern, sie haben einen sehr guten Job gemacht und sie sind ebenso bitter enttäuscht wie das ganze Team. Aber wir werden uns wieder aufrappeln und sehen, was wir am nächsten Rennwochenende schaffen können", gab er sich kämpferisch.