Jenson Button tauchte in den Zeitenlisten des Freitags in Singapur zwar immer relativ weit vorne auf, doch zufrieden war der McLaren-Pilot noch nicht. Ihm fehlte die passende Balance, um den richtigen Rhythmus auf dem Stadtkurs zu finden. "Wenn ich mit dem Auto nicht zufrieden bin, werde ich auch den Rhythmus nicht finden", sagte er. Deswegen sah er auch noch einen Berg Arbeit vor sich, um alles in den Griff zu bekommen. "Wir haben herumgespielt und den ganzen Tag nach der Balance gesucht. Wir sind noch nicht ganz da, aber hoffentlich klappt das über Nacht."

Seine Runde mit dem weichen Reifen fand er auch nicht so toll, wobei das Auto durch den zusätzlichen Grip etwas besser fahrbar war - dank des Regens am Morgen war Grip aber ohnehin lange Mangelware. "Die Balance-Probleme sind aber mit beiden Reifen da, wobei es sich mit dem weicheren toll anfühlt. Die prinzipiellen Probleme sind dann aber trotzdem noch vorhanden." Dabei hatte McLaren im Vorfeld im Simulator einiges ausgearbeitet, um den besonderen Anforderungen in Singapur gerecht zu werden. Laut Button funktionierte aber nicht viel davon.

Das Wackeln zeigt die Kurve

"Wir haben ein paar Dinge probiert, die aufgrund der Natur des Kurses etwas anders sind als normal. Einige Sachen liefen dabei aber nicht so gut." Nach einem intensiven Debriefing mit seinen Ingenieuren hatte der Brite allerdings bereits ein paar Ideen, wie das Blatt am Samstag noch gewendet werden kann. "Wenn die Balance gut ist, sollten wir dann stark sein", betonte er. Ein wenig Spaß hatte er trotzdem, da ihm die Strecke von Singapur sehr gut gefällt. "Das hier ist eine tolle Strecke. Die Schikane in Kurve 10 ist ziemlich schwierig und sehr wellig. Ich sitze dieses Jahr sehr tief im Auto und sehe die Kurven nicht richtig, wenn ich ankomme. Die findet man aber recht einfach, wenn der Kopf im Cockpit wackelt."

Kaum geachtet hatte Button auf das Treiben bei der Konkurrenz, weil er mit seinen eigenen Problemen genug beschäftigt war. Daher war es ihm auch egal, dass er im ersten Sektor gut aussah, Sebastian Vettel dafür im letzten starke Zeiten hinlegte. "Ich habe mich nicht auf andere konzentriert und nicht geschaut, wo sie schnell sind. Wir haben geschaut, wo wir langsam sind und wo sich das Auto nicht gut anfühlt. Daran haben wir gearbeitet. Hoffentlich funktioniert das morgen dann", sagte Button.