Sergio Perez brannte ein echtes Feuerwerk ab. Im zweiten Teil des Großen Preis von Italien war der Sauber-Pilot der mit Abstand schnellste Fahrer in der Spitzengruppe und sicherte sich am Ende Platz zwei, und damit bereits seinen dritten Podiumsplatz in der aktuellen Saison. Bei seiner Aufholjagd überholte er nacheinander Kimi Räikkönen, Felipe Massa und Fernando Alonso. Selbst Monza-Sieger Lewis Hamilton kam der furios fahrende Mexikaner noch gefährlich nahe, der McLaren-Star rettete sich schließlich mit einem Vorsprung von 4.3 Sekunden ins Ziel. "Es ist unglaublich in Monza auf dem Podest zu stehen. Das ist etwas ganz Besonderes", jubelte der 22-Jährige. "Das war ein tolles Rennen für mich."

Entscheidend für die starke Performance war die Entscheidung, im Gegensatz zu den anderen Top-Teams auf den harten Reifen loszufahren. Dank seines reifenschonenden Fahrstils war Perez in der Lage, 30 Runden auf der härteren Mischung zu fahren. "Ich muss mich beim Team bedanken, wir hatten eine tolle Strategie", sagte Perez. "Ich hatte erst den Prime, stoppte spät und mit den frischen Reifen lief es dann toll." Am Sauber-Kommandostand war die Erleichterung groß - insbesondere nach dem verkorksten letzten Wochenende. "Wir waren durchaus geknickt nach Spa", bestätigte Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn. "So ein Rennen hätte man nach der Qualifikation nicht erwarten können. Das ist ein wunderbares Gefühl."

Auch Peter Sauber freute sich, dass der schweizerische Rennstall nach dem ernüchternden Belgien GP nun mit dem dritten Podiumsplatz der Saison belohnt wurde. "Das ist schon Kompensation, das kann man sagen. Hier in Monza vor Ferraris zu fahren, das war spitze." Wie es Perez gelang, auf den letzten Runden eine derartige Performance aus dem Auto herauszuquetschen, konnte sich Sauber-Chefin Kaltenborn auch nicht ganz erklären. "Das müssen sie ihn fragen", sagte sie, fügte aber hinzu: "Ein wesentlicher Teil ist das Auto. Wir hatten eine sehr gute Rennpace, obwohl der Kurs nicht ideal für uns ist."

Als Perez bei seiner stürmischen Aufholjagd auf Alonso auflief, wurden bei vielen Erinnerungen an den Großen Preis von Malaysia wach, als der Sauber-Pilot beim Versuch, den Ferrari-Star zu überholen, von der Strecke abgekommen war. Die Chefetage des schweizerischen Rennstalls, blieb allerdings - genauso wie Perez - gelassen. "Natürlich kommen gewisse Sachen hoch, aber man muss sich einfach nur auf das Geschehen konzentrieren, das reicht", meinte Sauber.

Und Kaltenborn fügte hinzu: "Zittern wäre zu viel, man hat schon seine angespannten Momente, aber wir haben nicht an Malaysia gedacht." Dass Perez mit seinen Leistungen Begehrlichkeiten bei den Top-Teams weckt, macht die 41-Jährige ebenfalls nicht nervös. "Er macht einen sehr guten Job, aber wir geben unsere Fahrer ohnehin immer nur auf Saisonbasis bekannt. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringen wird."