In seinem dritten Ferrari-Jahr befindet sich Fernando Alonso mittlerweile, doch ist man einmal ehrlich, kommt einem dieser Zeitraum im kollektiven Gedächtnis des durchschnittlichen F1-Betrachters schon viel länger vor. Alonso und die Scuderia: Das ist eine Traumehe, wie sie heutzutage im schnelllebigen Motorsport schon seltener geworden ist. 2010 scheiterte man im ersten gemeinsamen Jahr in Abu Dhabi nur ganz knapp am Titel - Schuld war ein Strategiefehler des Teams, doch Vorwürfe seitens Alonso gab es keine. 2011 erlebte man dann eine harte Saison, der Bolide war schlichtweg nicht gut genug. Trotzdem holte der asturische Doppelweltmeister einen Sieg in Silverstone: Übertriebene Kritik oder Jammern ob des verlorenen Jahres? Erneut Fehlanzeige.

2012 soll es im dritten Anlauf des Gespanns Alonso/Ferrari nun endlich mit dem Titel klappen. 40 Punkte betrug zwischenzeitlich schon der Vorsprung - nun sind es durch den unverschuldeten Spa-Ausfall nur noch 24. Dass man überhaupt an der Spitze steht, ist für viele heuer aber das eigentliche Wunder. Noch zu Saisonbeginn war der aktuelle F2012 als Flop verschrien, die Mehrzahl der Experten prognostizierte den Roten aus Maranello eine düstere Zukunft. Dass man sich trotzdem nicht entmutigen ließ, akribisch weiterarbeitete und mit eklatanten Verbesserungen den Sprung zurück an die Spitze schaffte, das imponierte auch Motivator Alonso, der sich nach dieser Nagelprobe nun sogar vorstellen kann, für immer beim Team zu bleiben.

Mindestens bis 2016 hat er ohnehin noch einen Vertrag mit der Scuderia. "Um über 2017 nachzudenken ist es zwar noch zu früh, denn ich kann ja noch gar nicht absehen wie mein Gefühl dann ist und wie es um meine Motivation stehen wird", so der Spanier gegenüber der Nachrichtenagentur EFE. Klar sei aber: "Wenn ich noch den Hunger verspüre, Rennen zu fahren, dann werde ich weitermachen... und wenn ich das tue, dann mit Ferrari - das steht fest." Die Möglichkeit, dass in vier Jahren Schluss sei, wollte er aber nicht ausschließen. "Wenn ich fühle, dass es an der Zeit für ein anderes Leben ist, ist das sowieso eine Entscheidung, die man immer nur zu einem bestimmten Zeitpunkt treffen kann", so Alonso.