Elf Rennen sind absolviert, es ist Zeit zurückzublicken. Wie beurteilst du die erste Saisonhälfte?
Pat Fry: Offensichtlich lagen wir nach den Wintertests etwas zurück. Ich denke, wir haben in dieser Zeit viel gelernt und dieses Wissen später nutzen können. Wir hatten in den ersten Rennen ziemlich zu kämpfen: In Melbourne waren wir anderthalb Sekunden hinter den Besten. Danach haben wir einen enormen Aufwand betrieben; im Windkanal, in der Fabrik und in den Designabteilungen. Die gesamte Arbeitskraft war eine Reaktion auf die Herausforderung, die uns bevorstand. Meiner Ansicht nach haben wir einen Großteil der anderen Teams in Puncto Entwicklung überholt. Wir sind gut zurückgekommen, aber es steht uns auch noch ein langer Weg bevor.

In Budapest sprach Fernando Alonso von einem leichten Mangel an Weiterentwicklung in den letzten Rennen. Kannst du genauer ausführen, was er damit meinte?
Pat Fry: Es stimmt, dass wir einige Teile hatten, die nicht so funktionierten, wie wir es erwartet hatten - es besteht immer die Möglichkeit, dass so etwas passiert. Der positive Aspekt ist, dass wir das Problem verstanden haben und nun alles in Ordnung ist. Daher können wir diese Erfahrungen nutzen, um uns weiterzuentwickeln anstatt verwirrt zu sein. Wir wissen genau, welche Richtung wir einschlagen müssen und haben mit der Arbeit daran schon begonnen.

Bedeutet das, dass die Probleme in kurzer Zeit gelöst sind?
Pat Fry: Ja. Wenn man probiert, an das Limit zu stoßen, wird man mit Problemen konfrontiert. Wir haben nun ein gutes Verständnis von der Situation und wir müssen nur unsere Entwicklungskriterien modifizieren und weiterarbeiten.

Zeit für die Familie

Im August finden keine Formel-1-Rennen statt. Was wird bis Spa geschehen?
Pat Fry: Wir waren in dieser Woche alle hier und haben versucht, so viel wie möglich zu tun. Wir haben im Windkanal ein paar kleine Teile für Spa entwickelt und konzentrieren uns auch auf ein paar Updates für Singapur. Es war eine sehr anstrengende Woche, aber nun haben wir zwei Wochen Urlaub, von denen wir sicherlich erholt zurückkommen und danach alles geben werden.

Was wirst du in der freien Zeit machen?
Pat Fry: Ich werde zuhause in England einige Zeit mit meiner Familie verbringen. Es ist schön, mehr als zwei Tage hintereinander mit meinen zwei Kindern verbringen zu können.

Erstmals konnte die Suderia in Malaysia jubeln, Foto: Sutton
Erstmals konnte die Suderia in Malaysia jubeln, Foto: Sutton

Du wirst keine aktuellen Arbeiten verrichten können, aber denkst du, dass du abschalten und nicht an die Formel 1 denken kannst?
Pat Fry: Ich werde versuchen mein Bestes zu tun, um nicht an die Formel 1 zu denken und werde mich darauf konzentrieren, Zeit mit meiner Familie zu verbringen.

Gehst du davon aus, dass du deine Batterien aufladen können wirst?
Pat Fry: Definitiv! Die letzten vier, fünf Monate waren für alle bei der Scuderia sehr hart. Daher denke ich, dass es in Ordnung ist, dass wir eine Pause haben und sich jeder erholen kann. Danach müssen wir zurückkommen und bis zum Ende der Saison so hart arbeiten, wie wir es bisher getan haben.

Nach der Pause stehen die beiden letzten Europa-Rennen in Spa und Monza an, die sich von den vorangegangenen deutlich unterscheiden. Wie siehst du die Situation in diesen beiden Rennen?
Pat Fry: Wir haben einige interessante Entwicklungen, die wir in Spa bringen werden. Spa ist eine Strecke, die vom aerodynamischen Blickpunkt sehr speziell ist - wie auch Monza. Wir werden auch ein Aerodynamik- und Motorenpaket für die italienische Strecke haben. Dafür wurde schon viel Arbeit erledigt, aber es gibt noch eine Menge zu tun. Wir müssen den Druck auf diesem hohen Level halten.