Nachdem Nico Rosberg im Qualifying zum Ungarn GP nur den 13. Platz belegte, sprang am Rennsonntag immerhin noch ein Punkt heraus, der ihn jedoch nicht zufrieden stimmte. "Wir hatten ein schwieriges Wochenende hier in Budapest", sagte der Wiesbadener, der die drei Positionen gleich am Start gut machte. "Ich habe das Beste herausgeholt, aber mit einem Punkt kann man nicht zufrieden sein", hielt er fest. Es gelte nun, herauszufinden, weshalb es bei Mercedes so sehr an der Pace mangelte, damit nach der Sommerpause in Spa ein besseres Resultat herausspringt.

Teamchef Ross Brawn fand für Rosbergs Leistung durchaus lobende Worte, da P10 das Potenzial des Wagens darstellte. "Er fuhr sehr gut und schonte die Reifen, was ein gutes Zeichen ist", sagte der Brite. Wesentlich schlimmer erwischte es Michael Schumacher, der aus der Boxengasse starten musste, danach eine Durchfahrtsstrafe ausfasste und schlussendlich einen Reifenschaden erlitt. "In dieser Phase verloren wir alle Telemetrie-Daten des Autos und hatten diverse Probleme während des Rennens, von denen wir nicht genau wussten, woher sie stammten. Daher entschieden wir, das Auto zurückzuziehen", führte Brawn aus. "Wir sind nicht so leistungsfähig, wie wir sein möchten, auch wenn wir heute alles aus dem Auto geholt haben, und müssen mehr Performance sowie bessere Rundenzeiten finden."

Norbert Haugs Erwartungen waren schon nach dem Qualifying gedämpft gewesen, denn erstmals schaffte es Mercedes in diesem Jahr nicht in Q3. "Nach seinem ersten Stopp in Runde 15 war Nico bereits 26 Sekunden hinter dem Führenden und verlor weitere 25 Sekunden während den folgenden 52 Runden. Über eine halbe Sekunde pro Runde - das ist ein Rückstand, den wir bereits in Hockenheim und Silverstone hatten", rechnete Haug vor. Aufgrund dieser Daten sei es klar, dass nun viel Arbeit vor dem Team liegt. "Ich bin überzeugt, dass wir unsere Performance in den verbleibenden neun Rennen verbessern werden", zeigte sich der Motorsportchef aber optimistisch.