Fernando Alonso ist der Mann der Stunde. Der Spanier ist der einzige Pilot, der in dieser Saison bereits drei Rennen gewinnen konnte und er führt die WM mit einem beruhigenden Vorsprung von 34 Punkten an. Das liegt sicherlich nicht an der Überlegenheit seines F2012, denn gerade zu Beginn der Saison zeigte der Bolide der Scuderia erhebliche Schwächen. Nach seinem Sieg in Hockenheim bestätigte der Doppelweltmeister zudem, dass er immer noch nicht im schnellsten Auto sitze.

Umso beeindruckender sein Vorsprung in der Tabelle, den die meisten Experten seiner Extraklasse als Fahrer zuschreiben. Deshalb gab es von einigen Seiten bereits die Anmerkung, dass der Spanier für Ferrari ein wahrhaftes Schnäppchen ist, obgleich er mit geschätzten rund 25 Millionen Jahresgehalt als Bestverdiener in der Königsklasse zählt. "Was immer Ferrari ihm auch bezahlt, es ist nicht genug", sagte ein Beobachter ob der Leistungen des Ferrari-Stars zur Times.

Alonso hat sich nicht gesteigert

Der ehemalige Formel-1-Fahrer Alexander Wurz dürfte das ähnlich sehen, denn er ist vom momentanen Leistungshoch des Spaniers nicht überrascht. "Alonso hat sich nicht gesteigert. Er war bereits zu Saisonbeginn sensationell und hat Rennen wie in Malaysia - zwar mit Glück, aber dennoch - nach Hause gebracht", sagte der Österreicher im Interview mit Motorsport-Magazin.com. "Bei ihm machte ich mir nie Sorgen, bei Ferrari haben wir das sicherlich alle getan."

Fernando Alonso konnte in Hockenheim seinen dritten Saisonsieg feiern, Foto: Sutton
Fernando Alonso konnte in Hockenheim seinen dritten Saisonsieg feiern, Foto: Sutton

Sein TV-Kollege Marc Surer analysierte die Situation ähnlich, denn bereits zu Beginn der Saison hätte der Sieg in Malaysia gezeigt, was in Alonso steckt. "Da wusste man bereits, dass er allen davon fahren wird, wenn er einmal ein gutes Auto hat", schilderte der Schweizer im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Das große Plus des Spaniers sei, dass er keine Fehler mache und in jedem Rennen konstant punkte. "Das ist die Basis für die Weltmeisterschaft." Tatsächlich ist Alonso in zehn Rennen 2012 noch nie ausgeschieden.

Es kommt auf den Fahrer an

Der ehemalige Formel-1-Pilot lobte, dass Alonso immer das Optimum aus jeder Situation herausholen würde - manchmal sogar mehr. "So ein Pilot ist ein großes Geschenk und ich finde es auch schön, dass er zeigt, dass es schlussendlich doch auf den Piloten ankommt", jubelte Surer, der Zustimmung von Alonsos Landsmann Jaime Alguersuari erhielt. "Wenn du ein Teammanager bist, willst du einen Fahrer, der konstant schnell ist, viele Punkte sammelt und kaum Fehler begeht", machte der Spanier in El Mundo deutlich. "Das ist genau das, was Ferrari in Alonso hat."

Der ehemalige Ferrari-Pilot Patrick Tambay geht sogar noch einen Schritt weiter: "Wir sprechen über einem absolut außergewöhnlichen Fahrer", lobte er den Doppelweltmeister bei RMC Sports. Als sein Auto nicht die Klasse hatte, um Siege zu fahren, punktete er konstant und gewann, wann immer er konnte. "Er ist außergewöhnlich darin, das Team zu motivieren und ist konstant im Punktesammeln bei jedem Rennen, auch wenn es nur ein paar sind, er sammelt sie immer."