McLaren hatte sich in diesem Jahr schon einiges anhören müssen, als immer wieder irgendwas bei den Boxenstopps danebenging und die Fahrer dadurch wertvolle Zeit im Rennen verloren. Doch Sportdirektor Sam Michael ist überzeugt, dass sein Team das nun mittlerweile im Griff hat und schlimmstenfalls höchstens noch Zehntel und nicht Sekunden verliert, sollte etwas schiefgehen. In Hockenheim gelang McLaren mit 2,31 Sekunden sogar ein neuer Boxenstopp-Weltrekord, wobei dieser Wert auf eigenen Messungen beruht und die FIA den Stopp mit 2,4 Sekunden maß. Michael ist aber vor allem die Konstanz wichtig und eben ein gewisser Spielraum, wenn wieder einmal etwas nicht nach Plan läuft.

"Wir haben immer noch Probleme, so wie jedes Team hier, also werden wir Stopps haben, bei denen etwas passiert, aber die Jungs haben jetzt einen guten Spielraum. Wenn sie einen Stopp mit 3,1 Sekunden machen, fühlt sich das unglaublich langsam an, aber das ist die Stoppzeit, die jeder hat. Also haben sie Spielraum, sieben oder acht Zehntel zu verlieren und damit immer noch konkurrenzfähig zu sein, wenn auch nicht die Schnellsten", erklärte Michael. Derweil wird weiter daran gearbeitet, die Stopps noch besser und vor allem noch weniger fehleranfällig zu machen. Die Fehlerquote schien zuletzt gefallen zu sein, nachdem sie in den ersten Saisonrennen eher hoch war.

Zehntel, nicht Sekunden

Michael sieht dennoch weiter viel Arbeit. "Es sind da so viele Menschen beteiligt, dass man sich ansehen muss, wie man die Zeit für Korrekturen verringert, damit es sich dabei um Zehntel und nicht Sekunden dreht. Deswegen haben wir uns darauf konzentriert, Konstanz zu erreichen. Wir haben keinen Anreiz, Boxenstopp-Rekorde zu brechen. Die kommen von selbst, weil wir daran arbeiten, konstant zu werden", sagte er.

In Hockenheim half der schnelle Stopp dabei, Jenson Button vor Sebastian Vettel zu bringen. Michael sah das als tollen Schub für die Boxencrew, die in diesem Jahr schon viel hatte einstecken müssen. "Sie haben mit einer Standzeit von 2,31 Sekunden ihren eigenen Rekord gebrochen und das war entscheidend, um an Vettel vorbeizukommen. Das ist so toll für die Boxencrew, da es auf der Strecke eine Position unterschied ausmachte. Das ist für sie die Rechtfertigung, warum sie das machen. Sie machen das nicht nur, um Schnellste zu sein, sie machen es, um Plätze zu gewinnen. Das ist fantastisch für die Crew."