Im Fahrerlager des diesjährigen Grand Prix von Deutschland war Bernie Ecclestone nicht zu sehen. Entgegen eigener Ankündigungen verzichtete der Brite auf eine Reise nach Hockenheim, obwohl er sich dort mit Gesellschaftern der Nürburgring Automotive GmbH (NAG) treffen wollte, um über die Zukunft der Formel 1 auf dem insolventen Nürburgring zu verhandeln.

Diese warteten in persona Jörg Lindner und Kai Richter vergeblich auf den 81-Jährigen. Ecclestone war zuletzt im vergangenen November auf deutschem Grund und Boden zugegen. Damals sagte er als Zeuge vor dem Münchener Landgericht zur Gerhard-Gribkowsky-Affäre aus. Die Ermittler verdächtigen Ecclestone, 44 Millionen Dollar Schmiergeld an den ehemaligen Landesbankvorstand Gribkowsky gezahlt zu haben, damit dieser die Formel 1 an den Finanzinvestor CVC verkauft.

Ein Sprecher der NAG erklärte jedoch, dass man nicht verärgert sei. "Wir sind weiter in Kontakt und guter Dinge, dass wir die Formel 1 auch für 2013 an den Nürburgring holen können." Ob Ecclestone aufgrund juristischer Probleme nicht nach Deutschland gekommen ist, wurde allerdings nicht beantwortet. So hieß es, eine bereits getroffene Vereinbarung mit dem Chefvermarkter über die Zukunft der Formel 1 auf dem Nürburgring könne auch im Ausland konkretisiert werden.