Wie sollte der Hungaroring dem E20 liegen?
James Allison: Wenn die ersten zehn Rennen des Jahres ein Hinweis sind, dann werden wir in Ungarn stark sein. Es mag sich wie eine Platte mit Sprung anhören, aber wenn wir das Potential auch umsetzen wollen, das unserer Meinung nach definitiv existiert, dann müssen wir uns in die ersten zwei Reihen der Startaufstellung fahren. Das ist auf dem kurvigen Hungaroring noch wichtiger als sonst.

Traditionell entwickelt sich die Strecke im Laufe des Wochenendes stark. Wie schwierig wird dadurch die Einschätzung der Reifenleistung und Strategie für das Rennen, vor allem da die Reifen diese Saison besonders schwer zu verstehen sind?
James Allison: Das vernebelt das Bild für die Ingenieure und Strategen, aber wir haben dort viele Jahre Erfahrung, also wird es nicht so schlimm - nicht schlimmer als etwa in Monaco.

Können wir weitere Zubauten am Auto erwarten und was ließ sich aus den Evaluierungen in Deutschland lernen?
James Allison: Wir werden weiter die neue Vorrichtung abstimmen, die wir in Hockenheim mit Kimi ausprobiert haben. Trotz der schwierigen Wetterbedingungen bekamen wir im Training ein gutes Gefühl für das Leistungs-Potential und wir wollen am Hungaroring einen weiteren Schritt damit machen.

Es ist das letzte Rennen vor der Sommerpause - wie viele weitere Entwicklungen sind für die zweite Jahreshälfte geplant?
James Allison: Wenn die zweite Saisonhälfte beginnt, geht das Entwicklungsrennen in der Fabrik etwas zurück, da die Teams ihre Bemühungen für das nächstjährige Auto hochfahren. Wir müssen außerdem ein spezielles Niedrig-Abtriebs-Paket für Monza liefern. Dennoch ist für den E20 noch einiges in der Pipeline; einiges davon kommt aus Gewinnen im Windkanal, die bereits erreicht worden sind und andere Teile gehören zu Programmen, die noch laufen werden. Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere Position in der zweiten Saisonhälfte gut verteidigen werden.

Wie ist die Leistung des Teams in Hockenheim einzuschätzen?
James Allison: Es ist ein Zeichen dafür, wie weit das Team in diesem Jahr gekommen ist, wenn wir enttäuscht sind, im Rennen von Startplatz zehn auf Rang vier vorzukommen [nach Sebastian Vettels Strafe wurde daraus noch Rang drei]. Wir hatten in Hockenheim auf mehr gehofft und wir freuen uns auf die Gelegenheit, es in Ungarn besser zu machen.

Wie hat sich das nasse Qualifying in Deutschland auf das Auto ausgewirkt? Das schien euch mehr zuzusetzen als anderen; könnten wir das in Zukunft wieder sehen?
James Allison: Wir waren dieses Jahr im Nassen ganz ordentlich unterwegs - beispielsweise war unsere Leistung bei nassen Bedingungen im zweiten Training in Hockenheim ansprechend. Aber aus irgendeinem Grund war das Auto unglaublich schlecht, als der Regen im Qualifying kam. Das verwunderte uns zu der Zeit und das tut es nach wie vor. Herauszufinden, was dazu führte, dass der E20 am Samstag im Nassen seine Pace verlor, ist auf unserer Aufgabenliste.