Romain Grosjean musste in Hockenheim zum Angebot von Jackie Stewart Stellung nehmen, der ihm anbot, ihn als persönlichen Mentor zu betreuen. Ein Angebot, dass den Franzosen zwar freute, dennoch lehnte er dankend ab. "Es ist sehr schön, wenn sich ein dreifacher Weltmeister Gedanken macht, aber im Moment ist der Zeitplan so eng gesteckt, dass ich keine Zeit habe", gab er zu Protokoll.

Bereits in den Jahren 2007-2009 arbeitete Grosjean mit einem Mentaltrainer zusammen, was genau in dieser Zeit besprochen oder verändert wurde, wollte der Lotus-Pilot aber nicht schildern. "Grundsätzlich geht es darum, ruhig zu bleiben und besser mit Stress umzugehen." Mittlerweile sieht der 26-Jährige aber keine Notwendigkeit mehr, sich mental unterstützen zu lassen. "Wenn es nicht von innen kommt, hilft es auch nicht mehr. Ich bin im Umfeld des Teams und während der Arbeit mit den Ingenieuren weder zu angespannt noch zu locker."

Die Daten sind mein Mentor

Zudem sei ein Mentor im Rennsport nicht so wichtig wie in anderen Sportarten. "Tennisspieler brauchen einen Coach, der ihnen sagt, was sie falsch machen, aber ich habe die Daten, die sagen: Du bremst zwei Meter früher als dein Teamkollege", zeigte der GP2-Meister von 2011 auf. Auch die leichte Kritik von Seiten Stewarts, Grosjean könnte durch weniger Unfälle bessere Ergebnisse erzielen, wies der Franzose zurück. "Manchmal hast du Unfälle und manchmal ist es dein Fehler", analysierte er beispielsweise seinen Dreher in der Qualifikation von Silverstone. "Aber ich denke, ich war in diesem Jahr nicht in viele Unfälle verwickelt."

Romain Grosjean will ein Rennen gewinnen, Foto: Sutton
Romain Grosjean will ein Rennen gewinnen, Foto: Sutton

Ob mit Mentor oder ohne, ist das klare Ziel des Lotus-Piloten der Verbleib in der Formel 1 - speziell, da er bereits 2009 den Rauswurf bei Renault erlebte. "Es war hart, die Erfahrung zu machen, aber ich denke, wenn wir weitermachen wie bisher, sieht es sehr gut aus", zeigte sich Grosjean optimistisch. Dennoch sei alles erst wirklich perfekt, sollte er sich eines Tages Weltmeister nennen können. Dafür hofft er aber zunächst auf seinen ersten Sieg. "Wenn du ein Rennen gewinnst, wirst du als Sieger in der Formel 1 angesehen und ich hoffe das zu erreichen."