Bekommt Romain Grosjean bald prominente Unterstützung? Ex-Weltmeister Jackie Stewart hat angeboten, dem Franzosen zu helfen, damit dieser aus seinem Talent noch mehr zählbare Erfolge auf der Strecke herausholen kann. Nachdem der Franzose nach sieben Renault-Einsätzen 2009 schon abgeschrieben wurde, meldete er sich mit einem dominanten GP2-Titel vergangenes Jahr und heuer mit einer starken Comeback-Saison in der F1 eindrucksvoll zurück. Immerhin schon zwei Podestplätze sprangen dabei bislang heraus - einen möglichen Sieg des Lotus-Piloten in Valencia verhinderte ein technischer Defekt.

Zu oft war Grosjean aber auch einfach selbstverschuldet in unnötige Zwischenfälle verwickelt, die ihn um den verdienten Lohn der Arbeit brachten. Jackie Stewart fände es deshalb ratsam, würde sich der Franzose ob seiner Unerfahrenheit um einen Mentor bemühen - ähnlich wie bei Williams Alexander Wurz Bruno Senna und Pastor Maldonado als Fahrerberater zur Verfügung steht. Stewart erklärte, Grosjean wenn nötig auch selbst auszuhelfen. "Ich habe ihm neulich schon gesagt, dass es eine gute Idee wäre, wenn er eines Tages einmal zu mir nach Hause zum Essen kommen würde - dann könnten wir uns ein bisschen unterhalten", so der Schotte.

Zwischenfälle minimieren

Jackie Stewart bietet Romain Grosjean Hilfe an, Foto: Sutton
Jackie Stewart bietet Romain Grosjean Hilfe an, Foto: Sutton

Allgemein forderte Stewart ein Umdenken, wollte sich mehr an anderen Sportarten orientieren. "Dass wir in der Formel 1 keine Trainer haben, ist lächerlich", gab er Anregungen zu einer ganz neuen Debatte. "Es gibt doch überall welche: Im Tennis, im Golfsport, auch beim Boxen oder Skifahren. Jeder hat einen, nur wir nicht", beschwerte sich der dreimalige Champion. "Es ist nicht so, dass ich jetzt unbedingt so ein Trainer sein will - ich weiß aber, dass ich ihm helfen könnte", meinte Stewart wieder auf Grosjean bezogen.

"Rennfahrer sind traditionell nicht gerade die besten Zuhörer", stellte er aber eine weitere Problematik in einer doch sehr auf das Ego fixierten Einzelsportart fest. Dass Williams mit Wurz bereits versuche, diesbezüglich den Trend in eine andere Richtung zu lenken, begrüßte er. "Ich denke, das ist eine sehr gute Sache. Maldonado ist sehr schnell, aber er braucht Hilfe. Er hätte nicht so viele Kollisionen haben sollen - Gleiches gilt auch für Grosjean. Nicht alles ist Pech - man befindet sich mit den falschen Leuten am falschen Ort", glaubte Stewart. Dabei handele es sich aber um Probleme, die man kategorisch äbstellen könne.

"Hinzufügen möchte ich jedoch auch, dass ich auf der anderen Seite genauso von Romains Speed beeindruckt bin. Außerdem denke ich ehrlich gesagt, dass er dieses Jahr noch ein Rennen gewinnen wird", lobte Stewart den 26-jährigen Jungspund gegenüber Autosport. Das Generalrezept, um auf der Straße des Erfolgs möglichst schnell ans Ziel zu gelangen, sei für junge und aufstrebende Piloten eigentlich ganz einfach. "Alles, was sie zu tun brauchen, ist sich aus allem Ärger herauszuhalten und keine schlechten Starts zu fabrizieren", riet der Schotte.