Der Lotus galt in dieser Saison bislang allgemein als gutes Auto bei warmen Bedingungen. Sollte es am kommenden Wochenende auf dem Hockenheimring nicht so warm werden, hat Kimi Räikkönen allerdings keine großen Sorgen, dass er deswegen automatisch nicht vorne mitfahren kann. "Das ist nicht unbedingt so, wenn es kalt ist. In England war es nicht sehr heiß. Es hängt mehr von den Reifen und vom Streckenlayout ab. Unser Auto war bislang überall gut, daher sehe ich keinen Grund, warum es hier nicht gut laufen sollte. Wenn es kalt ist, dann ist es kalt, wir sollten OK sein, denke ich. Idealerweise wäre es warm für uns besser, aber wenn es kalt ist, sind wir nicht plötzlich schlecht", sagte der Finne.

Dass in Hockenheim die gleichen Reifen im Einsatz sind wie in Valencia, wollte er ebenfalls noch nicht als Indiz für irgendwas hernehmen. "Das ist ein anderer Ort, es gibt andere Bedingungen, das ist eine andere Strecke. Sehen wir, wie es am Freitag und Samstag läuft", meinte er. Ähnlich reagierte er auch, als er darauf angesprochen wurde, ob er in der Weltmeisterschaft noch Chancen hat. Er wisse nicht, ob er die WM noch gewinnen kann, betonte Räikkönen. "Wir versuchen, Rennen zu gewinnen und stark zu sein. Ich weiß aber nicht, was diese Woche und den Rest der Saison passiert."

Keine Perfektion erwartet

Er habe jedenfalls keinen Grund, zu sagen, dass bei Lotus nicht alles probiert werde und er selbst sei auch nicht nur zum herumfahren da. "Ich weiß nicht, ob wir vorne dran sein werden oder nicht, aber wir wollen uns eine Chance geben und so stark fahren wie möglich. Wir müssen bestimmte Dinge verbessern, wir sind noch immer nicht ganz glücklich damit, wie bestimmte Dinge an den Wochenenden gelaufen sind. Ich habe das aber erwartet, ich dachte nicht, dass alles perfekt ist, wenn ich zurückkomme. Es ist noch früh in der Saison, wir sind vorne dran, wir müssen nun nur weiter nach vorne."

Räikkönen war überzeugt, sollte man bei Lotus alles hundertprozentig hinbekommen und das Auto so schnell entwickeln können wie die Konkurrenz, dann sollten die Chancen auf eine gute Restsaison jedenfalls nicht schlecht stehen. Er musste aber auch anerkennen, dass besonders Ferrari stark zugelegt hat. "Wir waren zunächst schneller als sie, aber sie haben sich stark verbessert. McLaren war in den letzten Rennen dafür nicht so stark, sie hatten ein paar Probleme." Ein problemfreies Wochenende ist aber ohnehin schwierig, das weiß Räikkönen selbst, denn er hatte dieses Jahr selbst noch keinen perfekten Grand Prix. "Bahrain war aber wohl insgesamt das beste Rennen bisher."