Bei Red Bull rauchten am Sonntagabend die Köpfe. Hatten sich in Valencia alle gegen sie verschworen? Aus Sicht von Red Bull sprachen die Fakten Bände. Alles sah danach aus als könnte Sebastian Vettel in Valencia den Bann brechen und als erster Fahrer in dieser Saison ein zweites Rennen gewinnen. Doch so weit kam es nicht. Zwar wurde Vettel eine defekte Lichtmaschine zum Verhängnis, doch Red Bull als auch der Heppenheimer sahen den wahren Grund in der vorangegangen Safety-Car-Phase begründet.

Durch das reduzierte Tempo kam es zu einem Schaden an der Lichtmaschine des RB8. "Wir haben das Rennen kontrolliert. Dann kam das Safety Car, was man sich hätte sparen können", kritisierte der Weltmeister. Vettel vermutet sogar Absicht hinter der Entscheidung der Stewards, um das Rennen wieder spannender zu gestalten. Schließlich sah man in den letzten Jahren zumeist unspektakuläre Rennen auf dem Valencia Street Circuit. "Ich denke, der Grund, warum das Safety Car kam, ist klar", so Vettel.

Für den Red Bull-Piloten ging von den Reifen- und Karbonteilen, die Vergne auf der Strecke verloren hatet, keinerlei Gefahr aus. Dieser Ansicht war auch Dr. Helmut Marko. "Es waren auf der Rennlinie keine Teile, die die Reifen gefährdet hätten. Das waren nur Gummiteile", legte der Österreicher dar. Schon vor der Kollision hätten Teile auf der Fahrbahn gelegen, die für einen SC-Einsatz offenbar aber nicht ausreichten. "Das Safety Car hat uns das Genick gebrochen", bilanzierte Vettel frustriert.

Wie Vettel glaubt auch Marko an ein beabsichtigtes Eingreifen ins Renngeschehen, da Vettel zu diesem Zeitpunkt bereits 20 Sekunden in Führung lag. "Vettel war zu weit vorne und man wollte das Feld wieder näher zusammenbringen, wie man das im amerikanischen Rennsport oft macht", klagte Marko an. Aber nicht nur hinter Vettels verlorenem Sieg wähnt Red Bull eine Verschwörung, sondern auch bei dem fehlgeschlagenen Manöver von Mark Webber gegen Michael Schumacher.

Laut Webber nutzte Schumacher DRS unter der Gelbphase, was laut Reglement verboten ist. Für die gleiche Aktion wurde Vettel in Barcelona bestraft. In Sachen Schumacher forderte Red Bull die gleiche Strafe für das gleiche Vergehen. Doch diese blieb aus. "Die Heckklappe von Schumacher war zwar sehr wohl offen, aber er hat die Geschwindigkeit deutlich reduziert", begründete die FIA. Allerdings hieß es in Barcelona noch, dass es keine Rolle spielt, ob der Pilot verlangsamt oder nicht, DRS sei unter Gelb strikt verboten. Liegt also Red Bull mit seiner Verschwörungstheorie doch nicht ganz falsch?