Der Große Preis von Europa 2012 auf dem Stadtkurs von Valencia war ein Thriller, ereignisreich von der ersten bis zur letzten Runde. Kamui Kobayashi gelang ein fantastischer Start, er lag im ersten Viertel des Rennens an vierter Position mit besten Aussichten auf einen Podestplatz. Dann jagte ein Zwischenfall den nächsten, und schließlich fiel er nach 34 Runden aus.

"Was für ein Rennen, ich bin sehr enttäuscht. Ich war Vierter, und alles sah gut aus. Dann hatten wir bei meinem ersten Stopp nach 14 Runden ein Problem mit dem Wechsel des linken Vorderrades. Danach war ich erst einmal Elfter, aber da hatte ich noch gute Chancen", erzählte der Japaner. In der 20. Runde fuhr er hinter Kimi Räikkönen, der seinerseits Bruno Senna überholte. Als der Sauber-Pilot zum Überholmanöver ansetzte, kam es zur Kollision. "Da ist eine Mauer, er ließ mir keinen Platz. Unsere Autos berührten sich, und ich musste an die Box, um eine neue Fahrzeugnase zu holen", erzählte er.

Nach der Safety-Car-Phase und der Rennfreigabe, kämpfte der Sauber-Pilot mit Felipe Massa. Erneut kam es zu einer Berührung. "Unsere Autos berührten sich, und diesmal war der Schaden zu groß, um weiterzufahren", erklärte Kobayashi. Sergio Pérez kämpfte sich unterdessen vom 15. Startplatz aus nach vorn. Er war mit einer Zweistopp-Strategie unterwegs und hatte mit seinem letzten frischen Satz weicher Reifen am Schluss 32 Runden zu fahren.

"Wir haben mit unserer Strategie einiges riskiert, und am Ende haben die Reifen extrem abgebaut. Das Wichtigste ist jetzt, dass wir unsere Leistung im Qualifying weiter verbessern. Ich bin zum zweiten Mal hintereinander als 15. losgefahren. Wenn ich nur weiter vorne starten würde, wäre da viel mehr zu holen", sagte Pérez. Für Teamchef Peter Sauber war der Europa GP ein Rennen der verpassten Chancen. "Es lief einiges gegen uns, und am Ende blieben uns die zwei Punkte, die Sergio einfahren konnte. Kamui hatte Pech, dass ihn Senna berührte und er seine ausgezeichnete Leistung aus dem Qualifying nicht nutzen konnte", so der Schweizer.