In den vergangenen Wochen musste Red Bull Racing einiges über sich ergehen lassen. Zuerst die Diskussion über die Löcher im Unterboden, die letztendlich dazu führte, dass umgebaut werden musste, dann noch die Anweisung, auch die Löcher in den Radnaben zu modifizieren, da die ebenfalls einen illegalen aerodynamischen Vorteil liefern sollen. Der ehemalige Formel-1-Ingenieur und Team Manager Joan Villadelprat hat die Hexenjagd auf das österreichische Team nun scharf verurteilt, da der Rennstall deswegen seiner Meinung nach fälschlicherweise als Schummler hingestellt wird.

Aus seiner Sicht waren die Diskussionen um die kleinen Löcher ohnehin Unsinn. "Das Reglement legt fest, dass es keine Löcher [im Unterboden] mehr geben darf (...) doch es gilt nicht länger als Loch, wenn man einen Schlitz nach außen macht. Dann wird das ein legales System. Diese Lösung wird beinahe von allen Teams genutzt. Noch schlimmer ist, dass nicht einmal jemand einen formalen Protest eingelegt hat. Wenn jemand etwas Illegales macht, dann sollte man protestieren, so wie das vorher passiert ist. Man sollte nicht über die Medien und das Getratsche im Paddock einfach Schmutz auf die Konkurrenz werfen", meinte Villadelprat in El Pais.

Er beklagte, dass weder Ferrari noch McLaren in den direkten Krieg gegen Red Bull ziehen wollten, sondern unterschwellig die FIA zum Einschreiten brachten. "Das schafft eine Aura des Schummelns um das österreichische Team, die absolut unbegründet ist", erklärte er. "Es ist wie eine Hexenjagd. So etwas habe ich 1994 bei Benetton erlebt, als Michael Schumacher dominierte und die anderen Teams uns des Einsatzes einer Traktionskontrolle beschuldigten. Es gibt viele, die schlecht auf die Kreativität der Konkurrenz reagieren, weil das die eigene Nachlässigkeit zeigt. Doch trotz aller Hindernisse bleibt Red Bull stark und sie scheinen das Team zu sein, das die Reifen am besten versteht, was einer der Schlüssel ist, der diese WM entscheiden wird."